2020 feiern Leninisten den 150. Geburtstag ihres Idols. Im russischen Sajanks wird ein Lenin-Denkmal enthüllt, ebenso im deutschen Gelsenkirchen – gegen den Willen der Rats-Mehrheit – vor der Zentrale der MLPD, der Marxistisch-Leninistischen Partei. Die Stadt hält mit einer Ausstellung dagegen.
1989 bejahen noch 72% der russischen Bevölkerung Wladimir Iljitsch Lenin (1870 bis 1924). Der echte Name dieses 1. Vorsitzenden der Bolschewiki-Partei ist Uljanow. 2017 sind „nur noch“ 32% der Russen für Lenin. In knapp 7 Jahren baut er den sowjetischen Sozialismus gewaltsam auf, ähnlich der Französischen Revolution von 1789. Leningrad, einst nach ihm benannt, heißt heute wieder St. Petersburg.
Zu Lenins Machtweg hilft Deutschland während des I. Weltkriegs leider mit. Den in die Schweiz geflüchteten Revolutionär läßt es 1917 mit 400 Emigranten – unter ihnen Lenins Frau und seine Geliebte – nach Rußland durchreisen. Dort reißt er die Macht an sich, schafft den Sowjet-Staat und wirft in 4jährigem Bürgerkrieg die Gegner nieder.
Die Lehren von Marx (†1883) und Engels (†1895) entwickelt er weiter zum Leninismus. In der Oktober-Revolution stürzt Lenin zuerst die Verfassungs-Versammlung, schränkt die Meinungs-Freiheit ein und erobert mit der Roten Armee einen Großteil Rußlands.
1918 werden die Banken verstaatlicht und private Unternehmen enteignet, Prostituierte erschossen. Im selben Jahr wird Lenin durch ein Attentat an Schulter und Hals bleibend verletzt. Schlaganfälle sind die Folge. Zwangsvorstellungen kommen hoch bei dem, der einst religiös erzogen wurde. Syphilis. Manchmal „Gutmenschtum“. Eine inhaftierte Frau – sie hat ein Lenin-Bild verunstaltet – wird auf seine Anordnung freigelassen. 1919 führt er die Lernpflicht für Analphabeten ein. Doch zugleich läßt er Bauern erschießen, weil sie ihre Ernte nicht zu niedrigen Festpreisen abgeben.
1922 läßt Lenin Kirchenbesitz beschlagnahmen. Von 80.000 Kirchen bleiben 11.000 geöffnet. Patriarch Tichon von Moskau wird eingesperrt, Priester, Nonnen, Mönche und Gläubige werden ermordet. Lenin selbst spricht von Straßen, die mit Tausenden von Leichen übersät sind. Streikführer werden erschossen. 1923 ergänzt Lenin sein politisches Testament: „Stalin ist zu grob!“
Lenin will ihn ablösen und tritt für Trotzki ein. Tatsächlich ist Stalin noch brutaler. Doch das ist kein Trost für Lenins Opfer. Stalin läßt später auch die alte Garde von 1917 demütigen und hinrichten. Als es Lenin selbst elend geht, bittet er Stalin um Gift für Selbstmord – vergeblich.
Lenins einbalsamierter Leichnam ist im Mausoleum an der Kremlmauer zu besichtigen. Nur während des II. Weltkriegs war er sicherheitshalber ausgelagert, doch die Wachen zogen weiter auf.
HERR, ERBARME DICH Lenins und seiner Ermordeten!
Wer stellt für letztere ein Denkmal auf.
Pfr. Winfried Pietrek
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