Autor: ADmCMv

Nach fünfeinhalb Jahren kehrte die kostbare Dornenkrone JESU am 13.12.2024 wieder in die restaurierte Kathedrale Notre Dame in Paris zurück. Beim Brand am 15.4.2019 wurde sie durch einen Priester der Priesterbruderschaft St. Petrus (FSSP) unter Lebensgefahr aus den Flammen gerettet.

Als JESUS am 14. Nisan 33 n.Chr. am Kreuz auf dem Berg Golgatha vor den Toren Jerusalems starb, wurden gerade die Pessach-Lämmer von den Juden geschlachtet (Mk 14, 1-2). Das bedeutet: Der Brand in Notre Dame Mitte April und die Rettung der Dornenkrone JESU aus den Flammen treffen mit dem Datum des Leidens, Sterbens und Auferstehens JESU vor etwa 2000 Jahren zusammen. Ein symbolisches Ereignis. Genau wie JESUS nur durch Sein Leiden und Seine Kreuzigung die Menschheit von ihren Sünden erlösen konnte, so überlebte die Reliquie der Dornenkrone die Zerstörungs-Kraft des Feuers durch ein Wunder. Wir denken an das Lied der katholischen Liturgie: „Im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Hoffnung, im Kreuz ist Leben“.

Was berichtet die Bibel?

„Die römischen Soldaten führten JESUS in den Palast hinein, das heißt in das Prätorium und riefen die ganze Kohorte zusammen, etwa 180 Mann. Dann legten sie IHM einen Purpurmantel um und flochten einen Dornenkranz. Den setzten sie IHM auf und verhöhnten IHN: ‚Heil DIR, König der Juden!‘ Sie schlugen IHN mit einem Stock, den sie IHM erst als Zepter in die Hand gegeben hatten, auf den Kopf, knieten vor IHM nieder und huldigten IHM. Nachdem sie so ihren Spott mit IHM getrieben hatten, nahmen sie IHM den Purpurmantel ab und zogen IHM Seine eigenen Kleider wieder an“. (Mk 15) Dabei ging es der römischen Besatzungs-Macht vor allem um den Spott gegen den ihnen von dem jüdischen Hohen Rat zur Verurteilung ausgelieferten „König der Juden“.
Die Dornenkrone, die ihm die Römer aufsetzten, trug JESUS weiter bis zum Tod am Kreuz. Doch bevor JESU Jünger SEINEN Leichnam ins Grab legten, nahmen sie IHM den Dornenkranz ab und um­wickelten SEINEN Kopf mit Tü­chern. So hatten sie in der Krone ein kostbares Andenken an das Leiden ihres un-schuldigen Rabbis. Am Ostermorgen liegt das um den Kopf gebundene Schweißtuch im Grab (Joh 20, 7).

Was geschah nach Karfreitag mit der Krone?

Wegen der Christen-Verfolgung im Römischen Reich bis zur Konstantinischen Wende 312 n. CHR. verlieren sich die Spuren vorerst. Doch dann taucht die Krone am Hof des christlichen Kaisers von Konstantinopel wieder auf. Eine große Kostbarkeit, denn in ihrer Nä­he ereignen sich mehrere Wun­der. Als aber Kaiser Balduin II. des Byzantinischen Reiches (†1273) durch die heranstürmenden Muslime sein Reich bedroht sieht und in finanzielle Not gerät, verpfändet er die Dornenkrone JESU an venezianische Kaufleute. Er hofft zwar, sie später einmal zurückkaufen zu können, doch dies bleibt ein frommer Wunsch. Stattdessen kauft der fromme und später heiliggesprochene französische König Ludwig der Fromme (†1270) die Reliquie, so daß sie nach Frankreich gelangt. In Paris läßt er eine wunderschöne Kapelle – die Saint Chapelle – bauen, in welcher er die Dornenkrone JESU zur Verehrung aufbewahrt. Erst in den Wirren der Französischen Revolution 1789 gelangt sie in den Kirchen-Schatz von Notre Dame im Stadt-Zentrum von Paris.

Notre Dame heute

Während eines pompösen Staats-Aktes am 7. Dezember 2024 mit dem liberalen Staats-Präsidenten Macron, 65 Staats- und Regierungs-Chefs aus aller Welt und dem Erz-Bischof von Paris Laurent Ulrich, wird die Kathedrale wieder eröffnet. 840 Mio Euro waren für den Wiederaufbau gespendet worden. Am 8. Dezember dann die erste hl. Messe mit 2000 Gläubigen am neuen Altar, mit neuer Orgel, drei neuen
Glocken, neuen Glasfenstern und neuem Dachstuhl. Die Dornenkrone ruht jetzt in einem neuen Reliquiar aus Zedernholz, Glas und vergoldetem Metall in der Apsis hinter dem Altar. Außer der Dornenkrone befinden sich als kostbare Reliquien in der Kathedrale ein Splitter des Kreuzes Christi und ein Kreuznagel. Das Leiden CHRISTI harrt unserer Verehrung.         
Sr. M. Anja Henkel

Buch: Abenteuer Kirchengeschichte (10 €)

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Fakt ist: Die Nachfrage nach Spenderorganen übersteigt bei weitem die Zahl der Spender. Die FDP möchte den rechtlichen Rahmen schaffen, um diese „Angebotslücke“ kleiner zu machen. Die Liberalen
plädieren dafür, dass künftig die Feststellung eines Herz-Kreislauf-Stillstandes zur Entnahme eines Spenderorgans ausreichen solle.

Der Initiator des Antrags, der FDP-Abgeordnete Andrew Ullmann, behauptet zusätzlich, dass der Tod nach einem anhaltenden Kreislaufstillstand medizinisch mit dem Hirntod gleichzusetzen sei.
Das ist aber keineswegs der Fall.
Eugen Brysch von der Deutschen Stiftung Patientenschutz sagt, dass nur beim Hirntod der Tod „irreversibel“ sei. „Diese Unumkehrbarkeit gibt es beim Herzstillstand nicht“. Der katholische Moraltheologe und Ethiker Andreas Lob-Hüdepohl sieht den Herz-Kreislauftod in einem gewissen medizinischen Graubereich. Schon in der Vergangenheit gaben Mediziner in Deutschland zu bedenken, dass die Feststellung des Herz-Kreislauf-Todes ein höheres Risiko für Fehldia­gnosen berge. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hält von dem FDP-Vorschlag wenig. Den Hirntod hält er „für das sichere Verfahren für das Feststellen des Todes. Mit dem Hirntod sind Fehler ausgeschlossen“, schrieb er auf X.

Das stimmt aber keineswegs. So sehr ich den Wunsch eines sehr kranken Menschen nach einem neuen Organ verstehe, dürfen wir nicht bei den rechtlichen Fragen bei Organtransplantationen stehenbleiben, sondern müssen uns auch den moralisch-ethischen Fragen stellen. Um den rechtlichen Rahmen für eine Transplantation zu schaffen, musste der Todeszeitpunkt vorverlegt werden, denn einem Toten können keine transplantationsfähigen Organe entnommen werden. Wir setzen alles daran, das Leben möglichst zu verlängern. Ein Sterbender ist nicht tot!
Viele Beispiele belegen, dass nach Feststellung des Hirntodes eine Rückkehr ins normale Leben erfolgte. Wäre in diesen Fällen eine Organentnahme erfolgt, hätten wir es mit der Tötung eines Menschen zu tun gehabt. Wir dürfen aber niemand töten, um einem anderen Menschen Leben zu ermöglichen. Die Transplantationsmedizin missachtet Gottes Gebot: „Du sollst nicht töten“. Wir überschreiten hier eine rote Linie. Ich sage nicht nur nein zum FDP-Antrag sondern generell zu Transplantationen!      
Eugen Abler
Buch: Organspende und der neue Tod (15 €)

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Wer die Kunst, liebenswürdig zu sein, als das wichtigste Lebensziel sieht, der wird nie fertig damit, diese Kunst einzuüben.

Tiefste Liebe und Güte in allen Situationen ist ein Geschenk. Deshalb beten wir zu Beginn jedes Rosenkranzes um Glauben, Hoffen, Lieben. „Das Größte aber ist die Liebe“ (1 Kor 13,13).
Eine Arbeit, die ohne Liebe getan, oder ein Wort, das ohne Liebe gesprochen, ist eine Luftblase. Den kleinsten Widerwillen sofort wegpusten! Statt dessen: „Für Dich, JESUS.“
Zuerst müssen wir uns von GOTT lieben lassen. Dann gießt der HL. GEIST uns die Liebe ein. Wer alles ohne Gebet zu schaffen meint, ist arm dran. Christen erwarten alles von GOTT, wirken aber ständig mit. Sie geben dafür Interesse, Zeit, Besitz, Karriere. Sie liefern sich JESUS aus, wie ER sich uns ausgeliefert hat. Buch: Hormone in Balance (10 €)

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Wie die FSSP so ist auch das „Institut CHRISTUS König“ eine innerkirchliche Priesterbruderschaft, welche die missa tridentina feiert. Herzlichen Glückwunsch zum 35jährigen Bestehen!

2024 konnte es 20 neue Theologie-Studenten aufnehmen. Jedes Jahr finden zahlreiche Priesterweihen statt, auch die Schwestern haben ständig Nachwuchs. Die Priester des Institutes sind in zahlreichen Ländern tätig: Deutschland, Italien, Frankreich, England, um nur einige in Europa zu nennen, dazu in Amerika und Afrika. Im deutschen Kloster Maria Engelport (56253 Treis-Karden), das auch Gäste aufnimmt, bilden die Anbetungsschwestern inzwischen eine große Gemeinschaft.
In den Bistümern Trier, Mainz, München-Freising haben die Priester seelsorgliche Aufgaben übernommen, aber auch in der Schweiz, in Frankreich, Schweden, Belgien, England, Irland, Spanien, in den USA, auf Mauritius und im afrikanischen Gabun. Der Jubiläums-Wallfahrt nach Rom und Assisi (3.-10. Mai 2025) können Sie sich gerne anschließen.
CM-Antiquariat: Augustinus. Be­kenn­tnisse (10 €)

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Eine Studie 2025 untersuchte, welchen Einfluß positives Denken auf die Tatkraft eines Menschen hat.

Festgestellt wird: Hoffnung ist nicht nur ein Gefühl, sondern hilft, das Leben anzupacken. Christen vertrauen GOTT, daß trotz Schwierigkeiten Hürden zu meistern sind. Wer sich von der Liebe GOTTES getragen weiß, von den Sakramenten und vom Ge­bet, der lebt aus der Hoffnung. Sie ist eine übernatürliche Tu­gend, die GOTT schenkt, nicht nur ein Daumen-Drücken. Christen hoffen über das Irdische hinaus.
Buch: Glauben macht glücklich (10 €)

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US-Präsident Trump strebt ein starkes Amerika an: Kanada soll angegliedert werden, der Panama-Kanal kontrolliert und Grönland von den USA beherrscht.

Wenn Verhandlungen oder Kauf nicht funktionieren, dann eben durch wirtschaftlichen oder gar militärischen Zwang. „Kanada und die Vereinigten Staaten, das wäre wirklich etwas … man muß diese künstlich gezogene Linie loswerden … Das wäre auch viel besser für die nationale Sicherheit!“ – sinniert US-Präsident Donald Trump im Januar 2025.
Nach der Rücktrittsankündigung des kanadischen Premierministers Justin Trudeau wiederholte Trump seine Fusions-Idee mit Kanada in seinem Online-Dienst „Truth Social“: „Dann gibt es keine Zölle mehr, die Steuern werden deutlich sinken, und alle wären vollständig sicher vor der Bedrohung durch russische und chinesische Schiffe, die sie ständig umgeben.“
Auch der Panama-Kanal, eine der wichtigsten Handels-Straßen der Welt – im 20. Jahrhundert von den USA gebaut – müsse in US-Hände zurückgeholt werden, fordert er in Mar-a-Lago. Rechtsstaat hin oder her. Nachdem die Regierung Panamas die Ansprüche Trumps auf den Pana­ma-Kanal im Januar 2025 zurückgewiesen hatte: „Die Souveränität unseres Kanals ist nicht verhandelbar“, schloß Trump den „Einsatz von US-Militär nicht aus“.
Trumps Streben nach Grönland ist ebenfalls ein Eingriff in die nationale Souveränität eines Landes ohne Rechtsgrundlage. Im De­zember 2024 sinnierte der angehende US-Präsident: „Im In­teresse der nationalen Sicherheit und der Freiheit in der Welt sind die USA der Ansicht, daß der Besitz und die Kontrolle von Grönland eine absolute Notwendigkeit sind.“
Wir fragen: „Ist das der Weg in Trumps versprochenes ‚Goldenes Zeitalter‘ oder der Weg in einen weiteren Expansions-Krieg?“ Auch die Antwort Grönlands ist klar: „Grönland gehört den Grönländern!“, so die dänische Regierungschefin Frederiksen. „Das Territorium steht nicht zum Verkauf“.
Buch: In Sachwerte investieren und diese aufbewahren (15 €)

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Wieder ist ein Transport mit Angora-Wäsche auf dem Weg in die Ukraine. Die Waisenkinder freuen sich und danken. Auch unsere Rollstuhl-Aktion geht weiter (300 €). Wer helfen kann, gebrauche bitte das CM-Konto: DE25 4166 0124 0749 700 500.

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Nach dem Sturz des Assad-Regimes in Syrien, befindet sich auch die Flotte der Schutzmacht Rußland in Auflösung. Doch der neue russische Flotten-Stützpunkt soll Libyen werden.

Die einstige Schutzmacht des Ex-Diktators Baschar al-Assad steht vor den Trümmern ihres Engagements. Die neuen muslimischen HTS-Machthaber wollen Rußland nicht mehr von der eigenen Küste aus operieren lassen. Als neuen Standort peilt Wladimir Putin die Küste Libyens ans. Dazu kommt: Der islamische Iran hat gerade russische Suchoi SU-35-Kampfjets gekauft und so die militärische Zusammenarbeit zementiert. Anfang 2025 hatten der Iran und Rußland eine „strategische Partnerschaft“ angekündigt.
Buch: Handbuch für Krisenvorsorge (15 €)

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In der heiligen Eucharistie wandelt der Priester mit göttlicher Vollmacht auf wunderbare Weise die Substanz des Brotes (Hostie) in den Leib JESU CHRISTI und die Substanz des Weines in Sein kostbares Blut (Lk 22,19-20).

JESUS CHRISTUS ist hierin wahrhaft, wirklich und wesentlich enthalten, um unsere geistige Nahrung zu sein. Hier wird unblutig das Lebens-Opfer JESU auf Golgatha nachvollzogen. JESUS hat die allerheiligste Eucharistie eingesetzt, damit sie das immerwährende Opfer des NEUEN BUNDES sei, damit sie die Speise unserer Seele sei und damit sie ein beständiges Gedächtnis SEINES Leidens und SEINES Todes und ein kostbares Unterpfand SEINER Liebe zu uns sei. JESUS selbst mahnt uns im Abendmahlssaal: „Tut dies zu MEINEM Gedächtnis!“ (Lk 22, 19) Solange die gewandelten Substanzen in unserem Leib sind, ist JESUS CHRISTUS in uns gegenwärtig, danach ist es der HEILIGE GEIST. Ewige Anbetung gebührt der hl. Hostie, die im Tabernakel ständig gegenwärtig ist. JESUS CHRISTUS wohnt im Tabernakel und wartet auf uns. Wer die hl. Eucharistie würdig empfängt, den stärkt sie auf dem Weg zu GOTT: Sie vermehrt das Gnadenleben der Seele, reinigt von läßlichen Sünden, bewahrt vor Todsünden und schenkt geistlichen Trost.

Wer kommuniziert, muß im Stand der Gnade sein, d.h. gebeichtet haben und ein von jeder schweren Sünde reines und unbeflecktes Gewissen haben. „Bevor du deine Gabe zum Altar bringst, versöhne dich mit deinem Bruder!“ (Mt 5,23) Wer wissentlich mit einer schweren Sünde kommuniziert, begeht einen schrecklichen GOTTES-Raub. Vor dem Kommunion-Empfang ist das Abstinenz-Gebot zu halten (Gläubige 1 Std. / Geistliche 3 Std. vor dem Kommunion-Empfang). Andächtig kommunizieren heißt: demütig und sittsam in Haltung und Kleidung zur Hl. Kommunion gehen und danach die Danksagung im Gebet verrichten. Sobald ein Kind in dieser Seelenverfassung ist, darf es zur Erst-Kommunion zugelassen werden. Sr. Maria Anja Henkel

Buch: Kath. Katechismus (10 €)

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Elisabeth von Hessen-Darmstadt (1864–1918), Enkelin der englischen Königin Victoria (1837-1901), im Großherzogtum Hessen-Darmstadt als deutsche Prinzessin geboren, schreibt durch ihre Ehe mit Großfürst Sergei Alexandrowitsch Romanow Geschichte.
Die 14jährige ist hübsch. 1884 findet die Hochzeit im Winterpalast in St. Petersburg statt.

Die russische Seele

Großfürstin Elisabetha Fjodorowna ist nun Mitglied der Zarenfamilie. Gleichzeitig ist sie tiefreligiös und konvertiert 1891 vom Protestantismus zur Orthodoxie. Ihre Ehe wird für sie zu großer Enttäuschung: Ständig ist Sergei grundlos eifersüchtig. Kinder bleiben ihnen versagt. Als Generalgouverneur von Moskau entpuppt sich Großfürst Sergei als Despot. 1905 spitzt sich die politische Lage zu. Intellektuelle, Sozialisten, Kommunisten und Anarchisten wollen die zaristische Autokratie stürzen. Doch Sergej und Zar Nikolaus II. (1894-1917) halten an der Autokratie fest. Am Blutsonntag von 1905 entzündet der Terrorist Iwan Kaljajew eine Bombe im Kreml, die Sergej ermordet. Elisabetha bleibt gefaßt, betet lange und weist dann den Mörder im Gefängnis zurecht: „Ihr irrt, mein Mann liebte das Volk und dachte nur an dessen Wohl. Laßt ab von eurem Hochmut und bereut.“

Liebe und Barmherzigkeit

Witwe Elisabetha Fjodorowna trauert ein Jahr lang um ihren Mann, dann gründet sie mit Unterstützung des Zaren ein Kloster in Moskau. Ihre letzten Worte vor dem Eintritt: „Ich verlasse die schillernde Welt. Jetzt bin ich zusammen mit Euch dabei, hinabzusteigen in eine viel größere Welt – die Welt der Armen und Leidenden.“ 1909 nimmt das „Martha-Ma­ria-Kloster“ seine Tätigkeit auf, Elisabetha leitet es als Äbtissin, ist aber stets demütig und einfach. Junge Frauen mit angeblichen Visionen und mystischen Erfahrungen nimmt sie nicht auf. Vom „Wunderheiler“ Rasputin hält sie we­nig.

Oktober-Revolution

Während des Ersten Weltkriegs (1914-1918) bricht 1917 die Russische Revolution aus, angeführt durch Lenin. Die Bolschewiki lassen die Zarenfamilie hinrichten. Auch für das Martha-Maria-Kloster ist die Zeit abgelaufen. Eine „Brutstätte des Aberglaubens“ sei es. Doch Schwester Elisabetha bleibt gelassen: „Frieden hinterlasse ICH euch, MEINEN Frieden gebe ICH euch, aber nicht wie die Welt ihn gibt!“ (Joh 14, 27) Im April 1918 verbannen die Bolschewiki sie nach Perm, dann nach Jekaterinburg, später nach Alapajewsk. Hier wird Elisabetha zusammen mit den anderen Todgeweihten zu einer stillgelegten Grube gebracht, 30 Meter tief, in welche sie hinabgestoßen werden. Elisabetha schlägt mit dem Kopf auf und ist sofort tot. Die anderen singen Kirchenlieder. Verängstigte Menschen aus der Umgebung hören den Gesang, wagen aber nicht nachzuschauen. Allmählich erlöschen die Melodien. Die letzten Worte von Elisabetha Fjodorowna zu ihren Mördern: „Herr, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“ (Lk 23, 34) Heute wird Elisabetha in der russisch-orthodoxen Kirche als Martyrerin und Heilige verehrt.
Sr. M. Anja Henkel

Buch: Große Europäer (10 €)

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