Die hl. Philomena wirkt heute noch

Tausend Deutsche heißen Philomena. Doch wer war die hl. Philomena, deren Grab in den Katakomben Roms gefunden wurde?

Anfang des 19. Jahrhunderts werden in der römischen Priscilla-Katakombe die Gebeine eines Mädchens gefunden. Fachleute stellen fest, daß die wahrscheinlich Vierzehnjährige gegen Ende der großen Christen-Verfolgung im 3. oder 4. Jahrhundert umgekommen ist. Ihre Familie scheint wohlhabend gewesen zu sein. Außer ihrem Namen sind auf der Terrakotta-Grabplatte Symbol-Bilder aufgezeichnet: Eine (Sieges-) Palme, ein Anker (des Glaubens), einige Pfeile (Zeichen des Leids), eine Lilie (Zeichen der Keuschheit), eine Geißel (Zeichen des Martyriums). Dazu steht in lateinischer Schrift „Friede sei mit dir, Filumena“. Auch eine zerbrochene Urne mit Blutspuren steht da. Der Name Philomena bedeutet: „Mutig Liebende“. Drei Philomena-Visionäre berichteten, daß die Martyrerin starb, weil sie sich – als Tochter eines Königs – weigerte, den Christenfeind Kaiser Diokletian zu heiraten. Dieser ließ sie aus verschmähter Liebe töten.

Zahlreiche Wunder sind im Laufe der Kirchengeschichte auf ihre Fürsprache hin geschehen, z.B. bei dem Pfarrer von Ars (†1859), dessen Lieblingsheilige sie war. Als er 1843 sterbenskrank daniederliegt, ruft er die Fürsprache von Philomena an und wird geheilt. Am Ortseingang stellt er ihre Statue auf, und in einer eigens angebauten Seitenkapelle seiner Pfarrkirche lädt er zur Verehrung von Philomena ein. Ihr schreibt er zahlreiche Gebetserhörungen zu.

Die Überreste der hl. Philomena wurden mit kirchlicher Erlaubnis 1805 ins Städtchen Magnano bei Neapel übertragen. An beiden Orten ereignen sich zahlreiche dokumentierte Wunder. 1818 wird der spätere Papst Pius IX. beim Besuch dieser Kapelle geheilt. 1835 besucht sie die todkranke Französin Pauline Jaricot (†1862) und wird augenblicklich geheilt, sie, die später den ersten Weltmissionsverein und den „Lebendigen Rosenkranz“ be­gründet und heute seliggesprochen ist.           
Sr. M. Anja
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