Die Leuchtspur des Carlo Acutis

Der Italiener Carlo Acutis (1991-2006) hinterläßt durch Herzlichkeit, Frömmigkeit, Computer-Begabung und Hilfsbereitschaft eine leuchtende Spur.

Als der Sohn einer wohlhabenden Familie in London geboren wird, läßt seine Mutter vor lauter Freude ein Kuchen-Lamm backen, und seine Urgroßmutter kommt von Italien angereist. Wohlbehütet wächst der Junge in Italien auf. Im Kindergarten ist man erstaunt, daß er nie zurückprügelt. Tiere liebt er über alles, und im Laufe der Jahre sammeln sich außer den Goldfischen 4 Hunde und 2 Katzen an.

Kleinste Fehler schmerzen

Schon der kleinste Fehler beunruhigt ihn. Carlo ist deshalb überglücklich, daß er als Kind oft beichten und schon mit 7 Jahren zur Erstkommunion gehen darf. Nun geht er täglich zur Meßfeier und sucht auch andere dafür zu gewinnen. Oft kniet er in der Kirche, um anzubeten. Wenn andere sich dort schlecht benehmen, weist er sie mutig, aber liebevoll zurecht. Eines Tages berichtet er, sein verstorbener Großvater sei ihm erschienen und habe ihn um Fürbitte gebeten. In der Schule strahlt Carlo Frieden aus, nimmt sich auch der an den Rand Gedrängten an. Manchmal wird er von Mitschülern wegen seiner Frömmigkeit ausgelacht, auch weil er sich nie modisch kleidet. Einen geistig Behinderten in seiner Schulklasse, der oft verspottet wird, verteidigt er. Zeigt das Fernsehen schamlose Werbung, bedeckt er seine Augen.

Es gibt die Hölle

Einige halten ihn für „bigott“, weil er völlig selbstverständlich auch über die Hölle spricht. Kommt er in eine Gesellschaft von Erwachsenen, ist er schnell mit allen gut Freund. Doch er verteidigt die Glaubenslehre der katholischen Kirche und nennt Abtreibung ein Verbrechen. Auf der Straße spricht er mit Bettlern und hört ihnen zu.

Das Internet-Genie

Seine Ferien verbringt er immer in Assisi, obwohl er manch anderes Reiseziel haben könnte. In der Stadt des heiligen Franz fühlt er sich am glücklichsten. Kochen bringt er sich selbst bei und bedankt sich, wo er ißt, stets jedesmal danach beim Koch. Auch Saxophon-Spielen bringt er sich selbst bei. Er liebt Spiele und Zeichentrick-Filme, zeichnet sogar seine Lieblingsfigur. Früh entwickelt er Interesse und Begabung für den Computer und ist ein Genie im Internet. Klassen-Kameraden erklärt er die Funktionen, entwirft ganze Programme und spricht zwischendurch vom Geheimnis der Erlösung. Ein Autor von Computer-Büchern ist erstaunt, daß Carlo fachlich mithalten kann. Er baut eine Sammlung eucharistischer Wunder auf, denn er lebt aus dem Kommunion-Empfang. Er bereitet Firm-Kinder vor. Mädchen, die der Jugendliche kennt, wirft er vor, es ihren jungen Verehrern zu leicht zu machen.

Leichnam mit Lilien-Duft

Als Carlos Vater seinen Sohn zu einer Jerusalem-Reise einlädt, lehnt er ab. Zuerst sollten in Mailand die Tabernakel mit Hingabe besucht werden. Für Notleidende in dieser Großstadt sammelt er Geld bei Eltern, Verwandten, Bekannten. Carlos, der Lourdes und Fatima liebt, betet täglich den Rosenkranz. Einige indische Bekannte bringt er dazu, sich taufen zu lassen. Zehn Tage vor seinem Tod wird er krank: Leukämie. Er leidet tapfer und selbstlos, sorgt sich, daß seine Lieben nachts schlafen. Als er, 15 Jahre alt, stirbt – vier Tage lang daheim aufgebahrt – duftet es nach Lilien. Ununterbrochen kommen Besucher. Beim Requiem müssen viele Beter vor der Kirche stehen. In Assisi wird Carlo beigesetzt. Ein Ungetaufter sagt: „Ich weiß nicht, ob es einen Himmel gibt. Aber ich bin sicher, daß Carlo sich an einem wunderschönen Ort befindet.“ 2020 wird Carlo Acutis seliggesprochen. 
Sr. M. Anja

Buch: Carlo Acutis (15 €)

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