Man schreibt das Jahr 1250 (v.CHR.). Seit 400 Jahren
leben Israeliten in Ägypten. Als sie zahlenmäßig dem Volk bedrohlich
erscheinen, werden sie durch Frondienste unterdrückt. Für Vorratsstädte müssen
sie Ziegel fertigen, zur Bewässerung der Felder Schöpfräder drehen.
Jungen-Babys werden getötet.
Um ihr Baby zu retten, setzt es eine jüdische Familie in
einem schwimmsicheren Babykörbchen in den Nil. Eine Tochter des Pharao rettet,
adoptiert und erzieht das Kind. Ein gebildeter Israelit! Doch der
herangewachsene junge Mann erinnert sich seines Volkes. Als ein ägyptischer
Bau-Aufseher einen Juden grausam behandelt, erschlägt Mose im Zorn den Ägypter.
Danach bleibt ihm nur noch die Flucht in die Wüste. Er wird Hirte, heiratet und
lernt die Halbinsel Sinai gut kennen.
GOTTES-Erlebnis in der Wüste
Eines Tages erblickt Mose nahe beim Berg Sinai einen
brennenden Dornbusch, der nicht verbrennt. Aus ihm heraus spricht GOTT und
offenbart ihm Seinen Namen („ICH-bin-der-ICH-bin“). GOTT überragt also alle
Namen. ER beruft Mose zum Führer und Retter seines Volkes. ER hat es sich
ausersehen, um die ganze Menschheit zu retten. Doch Mose fühlt sich
überfordert. Da stattet GOTT ihn mit Wunderkraft aus und stellt ihm seinen
wortgewandten Bruder Aaron an die Seite. Beide gehen zum Pharao, doch der will
das Sklavenvolk nicht wegziehen lassen. Erst nach 10 Plagen (Höhepunkt: Der Tod
aller erstgeborenen Ägypter) ist er bereit, seine Arbeiter freizugeben, nach
430 Jahren.
Untergang am Schilfmeer
Dreißigmal berichtet das AT vom Wunder des Durchzugs durch
das Meer, dessen Wasser meterhoch seitwärts stehen und später auf die
Verfolger, die sie zurückholen wollen, niederstürzen. Noch heute rettet die
Taufe die Christenheit (1 Kor. 10,1). In einer Wolkensäule vorangehend, zeigt
GOTT den Weg, nährt mit Manna und Wachteln, und solange Mose die Arme zum Gebet
erhebt, kann das Volk alle Gegner besiegen. Auf dem Sinai erhält Mose die 10
Gebote, das Grundgesetz sittlicher Weltordnung.
Sie sind in schärfster Sprache geschrieben: Du wirst das
nicht tun! Sonst kehrst du zurück ins Sklavenhaus nach Ägypten!
Nach altorientalischem Ritus wird der GOTTES-Bund mit
Opferblut geschlossen (2 Mos 19-24). Seine Vollendung empfängt er „im
neuen und ewigen Bund“ durch das Blut CHRISTI, bleibende Gegenwart durch
das heilige Meßopfer. Der alttestamentliche Kult bleibt bildlos. Zu groß ist
die Versuchung durch Götzenbilder, durch das Goldene Kalb. Erst nachdem GOTT
selbst uns in JESUS Sein „Bild“ gezeigt hat, ist der Bilderkult nicht mehr
verboten.
Mose hat große Bedeutung auch als Verfasser der ersten fünf AT-Bücher. Wegen seines Mißtrauens gegen GOTT darf er das verheißene Gelobte Land nur sehen, aber nicht betreten. Etwa 1.300 Jahre später, bei der Verklärung CHRIST, darf Mose mit Elia erscheinen (Mt 17,3).
Pfr. W. Pietrek
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