Jedes Jahr am ersten November feiern wir das Fest Allerheiligen. Die Heiligen sind Menschen, die mit der Nachfolge CHRISTI ernst machten und die Liebe GOTTES widerspiegelten.
Die Kirche dankt GOTT feierlich an diesem Tag für die Gnaden und Tugenden aller Heiligen: Der von Rom offiziell heilig Gesprochenen, aber auch aller Christen, die unerkannt CHRISTUS in Liebe, Güte und Barmherzigkeit auf heroische Weise ähnlich wurden. Wir bezeugen zugleich unsere Mitfreude mit allen, die bereits in den Himmel und die ewige GOTTES-Schau eingegangen sind. Sie zeigen uns den Weg unserer Bestimmung und legen Fürsprache bei GOTT ein, damit auch wir unser Ziel erreichen: „Diese konnten es und jene, warum nicht auch ich?“ (Hl. Augustinus).
Wir feiern das Fest Allerheiligen in Europa seit dem 4. Jahrhundert. Ursprünglich am Sonntag nach Pfingsten, dann aber seit Papst Gregor IV. (835 n. CHR.) am 1. November jeden Jahres. Die Liturgie spiegelt die Freude über die Heiligen wider: Die Lesung (Apk 7, 2-12) mahnt uns zu GOTTES-Furcht, dem Ursprung aller Tugend und Liebe.
Jeder von uns wird aufgerufen, GOTT und Seine Gebote an die erste Stelle in seinem Leben zu setzen, denn sie führen uns zum Heil. Wie die Heiligen während ihres Lebens schwer geprüft wurden im Glauben, so sollen auch wir unser Kreuz tragen und standhalten im Guten. Das Evangelium (Mt 5, 1-12) verheißt dann jedem, der standhaft bleibt, die Seligpreisungen JESU in der Bergpredigt: „Selig die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit ernten!“
Abt Odilo von Cluny führte 998 in den cluniazensischen Klöstern die Feier des Allerseelentages am 2. November ein: Das Gedenken an alle Verstorbenen. Noch sind nicht alle von ihnen in den Himmel eingegangen – werden im Fegfeuer geläutert oder leiden Höllenqualen, denn sie haben sich in ihrem Leben GOTT verweigert. Kerzen entzünden die Angehörigen auf den Gräbern, die feierlich geschmückt und vom Priester gesegnet werden. Wir beten für unsere Verstorbenen, damit GOTT sie in Seine Herrlichkeit eingehen lasse. Ab dem 11. Jahrhundert wird das Fest Allerseelen in allen Diözesen gefeiert. Benedikt XV. (†1922) dehnte die von den Dominikanern eingeführte Regelung – daß ein Priester an diesem Tag dreimal das Hl. Meßopfer zelebrieren darf – auf die gesamte Kirche aus. Dies ist sonst nur am Weihnachtstag (25. Dezember) gestattet.
Lieber Heiland, sei so gut, lasse doch Dein teures Blut in das Fegefeuer fließen, wo die Armen Seelen büßen. Ach, sie leiden große Pein, wollest ihnen gnädig sein. Höre das Gebet der Deinen, die sich all’ mit Dir vereinen. Nimm die Armen Seelen doch heute in den Himmel noch. Amen.
Sr. Maria Anja
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