Irrwege der Freimaurerei

Lohnt es, auf eine solche Gruppierung Zeit zu verwenden? Eine Antwort darauf gibt das Interview mit Santiago Rio, einem Assessor des Meisters der Großloge von Spanien mit 3000 Mitgliedern, im Februar 2006.

Er erklärt in einem Interview in der Tageszeitung „El Correo“: „Spanien wurde in den Europarat aufgenommen, weil sich die Freimaurer des Rates darum bemühten.“
Wenn das so stimmt, dann haben die 3000 Logen-Mitglieder in einem 40-Millionen-Volk außerordentlich hohen Einfluß. Santiago Rio – zusammen mit dem Journalisten Jorge Blaschke – nutzt die Gelegenheit, für die Loge zu werben: „Ich bin praktizierender Katholik, und der frühere Erzbischof von Canterbury war ebenfalls Mitglied der englischen Freimaurerei.“  
Mit der Kirche gebe es keine Spannungen, beschwichtigt Rio und begründet:
Zweifellos habe das frühere Kirchenrecht die Mitglieder der Freimaurerei exkommuniziert. „Die Loge will den Menschen durch eine Veränderung des Bewußtseins verbessern, wobei er die reale Welt verläßt und – wie Alice beim Durchschreiten des Spiegels – in einen anderen magischen Bereich eintritt.“ Kein Wort davon, daß der dreieinige Gott in der Liturgie durch Christus und Seinen geheimnisvollen Leib, die Kirche, handelt. Der Freimaurer Rio bleibt im Äußeren stecken.

Wie arbeitet die Loge?

Die Freimaurerei lebt mit Vorträgen, Feiern, weltlichen Veranstaltungen und von ihrer einmal monatlich stattfindenden „Tempelarbeit“, wie sie ihre Kern-Tätigkeit nennt, deren Riten geheim sind. Die Loge ist ursprünglich ein reiner Männerklub, doch gibt es heute auch mancherorts Frauengruppen. Ze­remonien bestehen aus Wie­der­holungen, Überraschungs-Effekten, Symbolen und Selbst- und Fremd-Suggestionen.

Mit Bibel und Koran

Die hinter den Riten steckende Geistigkeit ist jedoch ein verbrämter Indifferentismus. Ein Tisch dient als Altar. Der „Meister vom Stuhl“ blickt nach Osten. Auf dem Tisch liegen Bibel oder Koran, Talmud oder Veden: „Ehre für jedes Buch des Glaubens“, heißt es in der Loge. Jede Aufnahme in einen der 33 Grade der Freimaurerei ist mit neuen Riten verbunden. Oft eine Parodie auf das Christentum.

Der „Oster-Ritus“

Im Dunkeln brennen drei Flammen. Ein offener Sarg steht da, bedeckt mit einem Trauertuch. Logen-Brüder in Kapuzen-Mänteln mit Sehschlitzen packen den Kandidaten und legen ihn in den Sarg. Dann wird die Hiram-Legende verlesen, eine Verzerrung eines alttestamentlichen Berichtes. Salomos Baumeister Hiram sei erschlagen worden, weil er das Meisterwort nicht verraten habe. Keiner der Anwesenden kennt es – bis auf den „Meister vom Stuhl“. Dieses Meisterwort erweckt, so der Ritus, wieder zum Leben.

Der Gott der Loge

Ein Logen-Mitglied, das an den dreieinigen Gott glaubt, vertritt „eine persönliche Meinung“ und stellt sich im Grunde gegen diese Gemeinschaft. So gilt auch, katholisch zu sein, als „persönliche Überzeugung“ oder als Vorurteil. Freimaurer lehnen jedes Dogma und das christliche Credo ab, erheben stattdessen „Humanität“ – Menschlichkeit – zum Lehrsatz.
Die mehr oder weniger offizielle Lehre der Maurer ist eine Art Deismus: Ein Schöpfer, der allmächtige Baumeister aller Welten, aus Scheu meist abgekürzt ABaW genannt, greife nicht in die Schöpfung ein. Also gebe es weder Offenbarung noch Wunder, auch keine Menschwerdung des Sohnes Gottes. Der Baumeister des Universums wird als eine Art Zuschauer des Weltgeschehens gesehen. Jesus, als einziger Weg zum Vater, wird geleugnet.

Immanuel Kant hat zur Logen-Ideologie erklärt: „Der Deist glaubt an einen Gott, der Theist (also der Christ) an den lebendigen Gott.“ Das Herz des christlichen Glaubens, das Bekenntnis zum Gott-Menschen Jesus Christus, wird von der Loge herausgeschnitten.
Pfr. Winfried Pietrek

Broschüre: Irrwege der Freimaurerei (5€/10 Stück 20€)
Auch als CD zum Hören (10 €)

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