Sprudelnde Quelle des Heiles

Als Priester, der nur im Rollstuhl zelebrieren kann, erreiche ich dennoch immer noch Gläubige meiner früheren Gemeinden. Sie kommen, um sich von Schwester Anja, die mich betreut, Weihwasser zu erbitten. Mit den alten Gebeten der Kirche, auch mit dem kleinen Exorzismus, habe ich es geweiht. So hat es eine große Segenskraft.

Nicht nur Wasser kann übernatürliche Kraft in sich tragen, wie es bei der Taufe (zusammen mit den Tauf-Worten ) geschieht.  Dabei wird auch geweihtes Salz und Öl gebraucht. Ähnlich nehmen wir Weihwasser, wenn wir eine Kirche betreten, bezeichnen uns mit dem Kreuzzeichen und erinnern uns, daß wir als Kinder durch die Taufe Eingang in die Kirche finden durften und schon als Kinder geheiligt wurden.

Weihwasser, mehr als ein frommer Brauch?

Es ist ein Sakramentale, das uns – wenn auch geringer als ein Sakrament – die Liebe und die Kraft CHRISTI zuwendet. Sakramentalien sind die vielen Segnungen der Kirche über Personen und Sachen, über Kinder und Mütter, über Kranke und Reisende, über Wohnungen, Felder, Autos und Motorräder, vor dem Anschneiden des Brotes und vor Mahlzeiten – immer verbunden mit dem Zeichen des Kreuzes und mit der Anrufung der göttlichen Dreieinigkeit. Auf wen gehen Sakramentalien zurück?
Wir wissen, daß JESUS oft segnete, noch bei seiner Auffahrt in den Himmel. Doch ER hinterließ den Aposteln die Aufforderung: „Wer euch hört, hört MICH!“ (Lk 10,16).
Und JESUS wählte das Wasser als Materie für die Taufe. Er nahm sogar Selbst, stellvertretend für uns, die demütige Bußtaufe auf Sich (Mt 3.13). An manchen Gnaden-Orten ließ ER eine Quelle entspringen wie z.B. in Lourdes, deren Wasser niemals verdirbt. „ICH bin das lebendige Wasser“ (nach Joh 4,11-14).
Zur Zeit JESU wurde etwas Wasser dem Wein beigemischt, was heute noch mit einem Tropfen bei der Bereitung des Kelches im Heiligen Meßopfer geschieht.

Weihwasser – ein Glaubens-Geheimnis

Die meisten Segnungen geschehen mit Weihwasser, was seine Bedeutung verdeutlicht. Wo tiefer Glaube lebt, dort wird auch Weihwasser gebraucht. Der heilige Thomas (†1274), der bedeutendste aller Kirchenlehrer, legt dar: Alle Sakramentalien bewirken den Nachlaß (läßlicher) Sünden. Ist es dann nicht töricht, eine Glaubens- und Lebenshilfe, wie sie GOTT zur Verfügung stellt, nicht zu gebrauchen? Da die Weihe des Wassers mit dem Exorzismus verbunden ist, vertreibt es die Nachstellungen des Teufels. Es muß also erst recht intensiv gebraucht werden. Denn als JESUS die Apostel aussendet, verleiht ER ihnen zuerst die Vollmacht über die bösen Geister (Mk 6,7). Weihwasser ist also unendlich kostbar.               Pfr. Winfried Pietrek

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