Dies ist der Wahlspruch von Papst Pius X., der die Kirche ins 20. Jahrhundert führt. Sein Pontifikat dauert 11 Jahre, von 1903 – 1914. Die Schrecken des Ersten Weltkrieges sieht er heraufziehen, und sie brechen ihm das Herz. GOTT aber erspart sie dem Friedensmann und ruft ihn heim am Vorabend des Krieges.
Der Anti-Modernismus-Eid aber, den der Papst einführt, und seine Kirchenreform auf CHRISTUS hin sind bis heute richtungsweisend. Im siebten Wahlgang wird Kardinal Josef Sarto, Patriarch von Venedig, 1903 zum Papst gewählt. Als Kind einfacher Leute in Italien ist er immer heiter, ruht in GOTT. Er ist wohl der unspektakulärste Heilige, der allein durch das ruhige Antworten auf den Willen GOTTES und auf die Probleme seiner Zeit zum leuchtenden CHRISTUS-Repräsentanten und Heiligen heranwächst. Beliebt ist er schon bei seinen Mitschülern. 1858 empfängt Josef Sarto die Priesterweihe und wirkt dann 9 Jahre als einfacher Dorfpfarrer in Salzano. 1875 kommt er als Domherr, Spiritual des Priesterseminars und Ordinariatskanzler nach Treviso.
Er gewinnt die Herzen
Wieder besticht der Gottgeweihte durch seinen Dienst. Als der Bischof von Treviso stirbt, ernennt man Sarto zum Kapitularvikar und Übergangsleiter der Diözese. 1884 weiht ihn der Papst zum Bischof. Mantua ist sein neuer Einsatzort. Schon jetzt leuchtet sein Lebensmotto auf: „Omnia in CHRISTO restaurare“, „Alles in CHRISTUS erneuern“. Bischof Sarto erweitert das Priesterseminar, wirbt auf Visitationsreisen für den Priesterberuf, ruft in Presse und Glaubenskursen das Volk zu einem frommen und sittlichen Lebenswandel auf. Viele lassen sich für CHRISTUS begeistern – und das in einer Zeit, in welcher Säkularisierung, Imperialismus und die Frage der Emanzipation den Zeitgeist prägen. Schon 1893 ernennt Rom den Bischof von Mantua zum Kardinal und Patriarchen von Venedig. Seine ersten Worte als Patriarch spiegeln neben dem Wissen um seine hohe Stellung seine Bescheidenheit wider: „Ich bin nur ein armer Kardinal vom Lande, erwartet von mir nicht große Dinge.“ Durch seine Milde und Güte gewinnt Sarto aber auch hier wieder die Herzen aller.
Weltweite Verantwortung
1903 dann die Wahl zum Papst. Jetzt ist Sarto die Verantwortung für die ganze Welt in die Hände gelegt. Als Pius X. hat er nun die Möglichkeit, dem Liberalismus in der Kirche Einhalt zu gebieten. Kompromisse mit dem Zeitgeist lehnt er ab. CHRISTUS ist zusammen mit dem VATER und dem HEILIGEN GEIST der Motor der Welt, das Alpha und Omega, der Anfang und das Ende. Wie kann dem dreieinen GOTT die größtmögliche Ehre entgegengebracht werden? Pius X. belebt den Gregorianischen Choral. Wer singt, betet doppelt: Das Volk soll in jedem hl. Meßopfer seine Seele gläubig aufschwingen zum Schöpfer der Welt. Schon Kinder mit 5 bis 7 Jahren sollen zur ersten hl. Kommunion zugelassen werden. Jede Familie soll das Herz JESU verehren. 1909 gründet Pius X. das päpstliche Bibelinstitut, legt das Brevier neu auf und verbessert die Priesterausbildung in den Seminaren. 1914 stirbt er, doch die klassische Liturgie überlebt bis heute. Sr. Maria Anja
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