Gebet statt Kräuter-Likör

Offener Brief an die französischen Kartäuser-Mönche

Hochwürdige Kartäuser,

ein Kräuter-Likör ist, vor allem wenn er zu einer guten Verdauung verhilft, zu begrüßen. Noch dazu, wenn er nach einem uralten, von Gesundheits-Erfahrung getränkten Kloster-Rezept angesetzt ist. Wie bei Ihrem „Chartreuse“, den Sie aus 130 Pflanzen, Blumen und Kräutern zusammenstellen. Nur zwei Ihrer Mönche kennen das Rezept für den Likör, doch jeder weiß nur die Hälfte, so daß beide zusammenarbeiten müssen. Die Destillation beaufsichtigen Sie gemeinsam mit Laien-Mitarbeitern. Soweit zur gängigen Praxis.

Erfreulich ist die besonders aktuelle Entscheidung in diesem Jahr angesichts der überhandnehmenden Nachfrage durch Kräuter-Likör-Kunden weltweit: Sie wollen der Kommerzialisierung Ihres Klosters Einhalt gebieten und lehnen daher eine Produktions-Steigerung ab, um Ihrer Berufung als Mönche nachzukommen. Gebet, Gottesdienst, Buße stehen an erster Stelle Ihres Lebens, nicht die Produktion von Likör.
Danke, daß Sie sich zu Ihrer übernatürlichen Sendung und zum Gebetsleben bekennen, statt auf Wirtschafts-Erfolg zu setzen. Segensgrüße,             
Ihre KURIER-Redaktion

CM-Antiquariat: Kloster-Küche der Hildegard von Bingen (15 €)

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