China will sich Taiwan einverleiben. Seit 2022 sind chinesische Kampfflieger im Manöver und provozieren die kleine Insel. Immer mehr chinesische Raketen-Einschläge nahe der Küste Taiwans.
Allein 600 illegale chinesische Kampf-Jets im Luftraum von Taiwan seit Januar 2022. Das kommunistische China beansprucht Taiwan, denn es gehöre aufgrund dessen geografischer Lage, der chinesischen Sprache und dessen Geschichte zu China. Doch Taiwan ist ein unabhängiges Land. Seit 1979 liefern die USA Taiwan Verteidigungs-Waffen. US-Präsident Biden erklärte bei seiner letzten Reise nach Japan, Taiwan und die Freiheit seiner Bewohner zu verteidigen.
Handelspartner Europa und China
4.11.2022. Peking. Bundeskanzler Scholz trifft Präsident Xi. Distanzierte Begrüßung ohne Handschlag. Beide ohne Corona-Maske. Xi will die wirtschaftliche Zusammenarbeit ausbauen. Beide sehen in dem aggressiven Rußland einen Gegner. Doch Scholz kontert: Taiwan wird provoziert, Uiguren werden gefoltert. Daher kommt es zu keinen neuen Handelsverträgen. Wie die USA warnt Scholz vor einem chinesischen Angriff auf Taiwan. Gemeinsames Ziel ist „Frieden“, so beide Staatsoberhäupter. Doch wird China seine Gewalt-Politik aufgeben?
Wie wichtig ist China?
China ist das älteste und der Fläche nach drittgrößte Land der Erde mit etwa 9.853.000 km² und 21 Provinzen. Seit Jahrhunderten gehörte die Insel Taiwan zu China, bis sie nach dem II. Weltkrieg selbständig wird. Mehr als 1,4 Mrd. Chinesen leben in der kommunistischen Volksrepublik. Jährlich kommen Millionen hinzu, so daß China das volkreichste Land der Erde ist. Reiche Kohlevorkommen und Eisenerze befinden sich im Norden des Landes. Hauptnahrungsmittel sind Reis, Hirse, Weizen, Zuckerrohr, Tee und Citrusfrüchte. Die großen Industrie-Städte an der Küste – wie Nanking, Shanghei und Tientirert – erzeugen vor allem Verbrauchsgüter. China ist der zweitwichtigste Handels-Partner Europas nach den USA.
Woher kommen die Chinesen?
Schon im 3. Jahrhundert v. CHR. entstand das riesige chinesische Reich. Mehrer Kaiser-Dynastien lösten sich ab. Die Tang-Dynastie (618-906 n. CHR.) bringt das Land zur politischen und kulturellen Blüte. Die Ming-Dynastie (1368-1644) erbaut die lange Chinesische Mauer. Durch die Entdeckungs-Reisen der Portugiesen 1514 bekommt China Kontakt zum europäischen Westen. Der Handel mit Europa beginnt. Seit 1644 kommen immer mehr Jesuiten-Missionare nach China und bringen dem Kaiser-Reich die christliche Religion, die allerdings den heimischen Konfuzianismus und Taoismus, den Buddhismus und Hinduismus und später den Kommunismus nicht verdrängen kann und bis heute eine Minderheit darstellt. Durch den Opium-Krieg 1839 erzwingt England die Öffnung des chinesischen Marktes. Immer mehr europäische Länder erwerben Handels-Privilegien und Pacht-Gebiete. Der Boxer-Aufstand 1900-1901 zur Vertreibung der Europäer wird von diesen niedergeschlagen.
Kommunistischer Gewalt- Staat
Ähnlich wie in Europa bricht das Kaisertum in China Anfang des 20. Jahrhunderts nach mehreren Revolutionen im Innern zusammen, die Mandschu-Dynastie wird gestürzt und eine Republik gegründet. Schwere Wirren in den 1920er Jahren folgen. 1931 wird die Mandschurei besetzt, Japan ist der große Gegner im II. Weltkrieg. 1947 dann ein Bürgerkrieg in China mit dem Sieg der Kommunisten und der Flucht Tschiang Kai-scheks nach Formosa, heute Taiwan. Seitdem gibt es zwei Staaten, auf dem Festland unter dem Kommunisten Mao Tse-tung und auf der Insel Taiwan. Mao führt das kommunistische Kollektiv-System mit Gewalt ein, greift in den Korea-Krieg ein und verleibt sich 1959 Tibet ein. Seit 1964 hat China eine eigene Atom-Bombe, seit 1967 eine Wasserstoff-Bombe. Die Angst vor dem Drachen China ist berechtigt.
Sr. M. Anja Henkel
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