„Russen und Ukrainer sind ein Volk!“, so Putin. Seit Juli 2022 bietet Putin nicht nur im Donbass russische Pässe an, sondern auch in der West-Ukraine.
Doch was sagt die Historie über die Ursprünge von Rußland und die Ukraine?
Auf dem Gebiet der heutigen Ukraine bildeten Rus-Fürstentümer im 10. Jahrhundert einen Verband. Großfürst Wolodymyr nimmt 988 das Christentum an. Da die Untertanen mitgehen, spricht man von der „Taufe der Rus“. Einige Jahrhunderte später, als Mongolen einfallen, wird Moskau der Haupt-Ort der Rus (14. Jhdt.). Dieser Staat wächst und gewinnt im 18. Jahrhundert die Kontrolle über den Hauptteil der Ukraine. Nationen, wie wir sie heute verstehen, gibt es erst seit dem 19. Jahrhundert. Damals wird im Süden der Rus-Gebiete und in ländlichen Bezirken Ukrainisch gesprochen. Verwaltung und Adel sprechen Russisch. Im 19. Jahrhundert wächst wie überall ein National-Bewußtsein in der Ukraine. Rußland aber nennt die Ukrainer „Kleinrussen“. Ihre Kultur gilt als bäuerlich-unbedeutend, ihre Sprache als Mundart. Unter Stalin und bis zum Zerfall der UdSSR 1989 gehört die Ukraine politisch zur Sowjetunion. Doch danach wird die Ukraine – wie viele andere ehemalige Sowjet-Territorien – ein eigenständiger Staat. Dies erkennt Putin nicht an und nennt die Ukraine ein „künstliches Gebilde“. Die Russen sehen sich weiterhin als die führende Gruppe in der Ukraine, weil sie zahlenmäßig am stärksten sind.
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