Der 16. Juli mit dem päpstlichen Motu proprio „Traditionis custodes“ und seinem Angriff auf die Missa Tridentina (2021) geht erneut in die Kirchengeschichte ein als ein Tag der Zwietracht, ist es doch auch der traurige Geburtstag des griechischen Schismas: Am 16. Juli 1054 legten die päpstlichen Legaten eine Bannbulle gegen den Patriarchen von Konstantinopel auf den Hauptaltar der Hagia Sophia.
Statt wie seine Vorgänger Johannes Paul II. und Benedikt XVI. Brücken zu bauen und sich als Papst aller Katholiken zu sehen und die Gefahren da zu verorten, wo sie wirklich sind, und dort konsequent zu korrigieren, ergreift Papst Franziskus Partei, verschärft rituelle Gegensätze durch sein Agieren und bringt die Priester und Gläubigen, die der überlieferten Liturgie verbunden sind, aber in voller Einheit mit dem Papst und den Bischöfen stehen (wollen), in Bedrängnis. Was tun?
Scharfmacherei gegen das Motu proprio ist jetzt der falsche Weg. Ruhe und Besonnenheit ist die erste Christenpflicht. Nötig ist jetzt kein Zurückschlagen, kein Hauen und Stechen, aber doch eine heilige Rebellion: Es gilt, die Liebe zur alten Liturgie kundzutun und zu begründen und zu zeigen, daß die alte Liturgie oft der letzte Rettungsanker war und ist. Es gilt, weder das GOTT-Vertrauen noch eine saubere Ekklesiologie zu verlieren. Die Kirche kann nicht untergehen. Sie wird nicht untergehen. GOTT kann eingreifen, und ER wird eingreifen.
Sicher ist, daß GOTT auch über Papst Franziskus steht. Auch dieser wird nur begrenzt machen können, was er will. Aber sollte es zu gemeinen, niederträchtigen Maßnahmen kommen, sollten unannehmbare, weil sündhafte Forderungen gestellt werden, dann muß man sich verweigern. Sollten also Priester der bisherigen Ecclesia-Dei-Gemeinschaften befohlen bekommen, in Pfarreien auszuhelfen und dort die Hand-Kommunion zu spenden, so müßten sie letzteres verweigern.
Raoul Meurer
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