Maria wird durch einen Boten, den Engel Gabriel, angesprochen. Mose darf JAHWE-GOTT aus einem brennenden Dornbusch heraus erleben (2 Mos 3,4). Die Hirten bei Bethlehem hören den Engel und die Engel-Chöre. Wenn uns ein Anruf GOTTES unverständlich ist, dürfen wir mit Maria zurückfragen: „Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?“ (Lk 1,34).
Als JESUS die Bußtaufe durch Johannes empfängt, spricht eine Himmelsstimme: „Das ist Mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe“ (Mt 3,17). Dieselben Worte bei der Verklärung JESU aus einer leuchtenden Wolke heraus mit dem Zusatz: „Auf IHN sollt ihr hören!“ (Mt 16,5). Während Seiner letzten öffentlichen Rede bittet JESUS: „Vater, verherrliche Deinen Namen!“ Da kommt eine Stimme vom Himmel: „ICH habe ihn schon verherrlicht und werde ihn weiter verherrlichen“ (Joh 12,28).
JESUS selbst spricht den Saulus vor Damaskus vom Himmel her an: „Saul, Saul, warum verfolgst du MICH?“ (Apg 9,4). Und während der 2.000 Jahre Kirchengeschichte hören oder erleben zahlreiche Menschen – auch vor Zeugen – JESUS oder Maria oder einen der von GOTT Geheiligten. GOTT spricht zu jedem von uns: Durch kleine Ereignisse oder Erlebnisse, manchmal sogar im Traum. GOTT bedient sich zahlreicher Werkzeuge: Vom Glaubensbuch bis zum Prediger, von vorbildlichen Menschen bis zur Corona-Krise.
Man kann auch weghören, um sich dadurch vermeintlich in Sicherheit zu bringen. Manchmal flüstert ER nur. Doch um das zu vernehmen, müssen wir zuerst still werden vor IHM und genau hinhören. Zuerst haben wir Sein Antlitz zu suchen (Psalm 27,8), damit wir IHN besser verstehen können. JESUS sagt oft: „Wer Ohren hat, der höre!“ (Mk 4,9). Wir sollen ganz Ohr sein vor GOTT. Israel betet dreimal täglich: „Höre, Israel! Der HERR, unser GOTT, der HERR ist einer“ (5 Mos 6,4). Wer nicht hören konnte, wer also taub war, galt früheren Jahrhunderten als geistig beschränkt. Tote Seitenarme der Elbe wurden als „doofe Elbe“ tituliert.
Ein hörendes Herz ist notwendig, damit wir wie einst Samuel antworten können: „HERR, hier bin ich.“ Noch heute sagt das der Diakon vor der Priesterweihe: „Adsum. Hier bin ich.“ Hören und Handeln gehören zusammen. Richtig zuhören ist oft schon die halbe Antwort: Sich dem anderen zuwenden. Auch der Nicht-Glaubende hat eine Aufgabe im Plan GOTTES: Die Christen zu einer deutlicheren Antwort herauszufordern. Stets melden sich in solchem übernatürlichen Gespräch auch täuschende Stimmen zu Wort. Wer meint, Visionen zu haben oder GOTT unmittelbar zu hören, sollte sich zuerst im Gehorsam demütig seinem Beichtvater anvertrauen. Glaubens-Hören ist mit dem Kreuz verbunden. Die Kirche der Jahrhunderte ist das große Hör- und Sprechgerät GOTTES. Deshalb wird sie der „geheimnisvoll fortlebende JESUS“ genannt. ER spricht ständig zu uns durch Seine Hingabe.
Pfr. Winfried Pietrek
CM-Buch: Visionen der Anna Katharina Emmerick (20 €)