Die meisten Natur-Wissenschaftler und Geistes-Wissenschaftler glauben nicht daran, daß der Mensch eine Seele besitzt, die Verstand und freien Willen hat und denken kann. Stattdessen behaupten sie, daß das Gehirn denkt und daß Gedanken Produkte bzw. Ausscheidungen des Gehirns seien.
Für sie bilden sich Gedanken völlig selbständig im Gehirn durch hoch komplizierte Vorgänge und werden uns eines Tages bewußt. So sollen z.B. die Ideen von Gott, Gut und Böse, geistiger Seele, Freiheit usw. allein durch chemische Prozesse entstanden sein. Aber auch Gedanken wie die moderne Demokratie oder Menschenrechte seien so in die Welt gekommen.
Nehmen wir einmal an, Gedanken entstehen wirklich im Gehirn durch chemische Vorgänge. Dann ist aber auch diese Annahme aus chemischen Prozessen entstanden. Und wir können nicht sagen, ob sie wahr oder falsch ist. Denn chemische Vorgänge sind weder wahr noch falsch. Der Glaube an ein denkendes Gehirn führt also in eine Sackgasse. In Wirklichkeit ist es aber so: Gedanken können nur dann entstehen, wenn die Seele das Gehirn als Werkzeug benutzt. Und alles, was neuere Forscher dem Gehirn zuschreiben, ist in Wirklichkeit eine Leistung der geistigen Seele. Was das Gehirn allein mit seinen Mitteln schaffen kann, erleben wir jede Nacht im Traum: chaotische Zustände, keine sinnvollen Gedanken. Nur dann, wenn die Seele auch im Traum das Gehirn in Dienst nimmt, können Träume einen Sinn haben.
Vermutlich haben auch ungeborene Kinder und Säuglinge nur chaotische Träume, weil sie noch keine möglichen Ziele erkennen und erstreben können.
Die Erfahrung sagt uns: Die Seele denkt mit dem Gehirn. Sie braucht und gebraucht das Gehirn als Helfer des Denkens. Wie das aber geschieht, wie die geistige Seele auf das materielle Gehirn einwirken kann, das ist ein Geheimnis und wird vielleicht immer eines bleiben.
Die Seele kann sich jedem beliebigen Gegenstand zuwenden oder von ihm abwenden. Darin erfahren wir unsere Geistigkeit. Das Gehirn besitzt diese Fähigkeit nicht. Und deshalb kann es nicht denken. Denn Denken ist ein von der Seele gesteuerter Ablauf mit einem ganz bestimmten Ziel: Wir wollen ein Ding in seinem Wesen erkennen, einen Vorgang verstehen oder lenken. Das Gehirn kann sich keine Ziele setzen, vorausschauend und planmäßig arbeiten, wie materialistische Forscher wollen. Dauernd verwechseln sie Gehirn und Seele.
Nie zuvor haben die Menschen geglaubt, daß das Gehirn denken würde und nicht die Seele. Denken kann man sich nur als eine geistige Tätigkeit vorstellen, nicht als einen chemischen Vorgang, und sei er noch so kompliziert.
Niemand würde einem anderen Menschen zuhören, wenn er glaubte, daß dessen Gedanken im Gehirn allein durch chemische Prozesse entstanden seien, auch die Hirnforscher nicht. Dennoch halten sie daran fest, weil sie sich nichts anderes vorstellen können.
Geist oder Materie sind verschiedene Seins-Arten. Sie zu verwechseln oder den Geist aus der Materie hervorgehen zu lassen, ist eine Tod-Sünde gegen den Geist der Wissenschaft. Es gibt aber Wissenschaftler, die ein Interesse daran haben, eine geistige Seele zu leugnen und nur das Gehirn gelten zu lassen. Denn wenn sie eine denkende und geistige Seele anerkennen würden, müßten sie am Ende auch an einen Gott glauben. Das aber wollen sie nicht.
Werner J. Mertensacker
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