Viele Menschen stellen Forderungen an andere; nicht nur Politiker, Arbeitgeber oder hohe Kirchenvertreter. Auch im privaten Umfeld werden oft Forderungen gestellt; in Ehe und Familie im Freudenkreis oder im Verein. Forderungen zu stellen, ist nicht schwer. Solche an sich selbst richten, ist schon schwerer.
Normalerweise ist die Erfüllung von Forderungen mit Änderungen von Gewohnheiten verbunden. Und das ist meist unangenehm.
Man könnte auch sagen: Es zieht Anstrengung und Opfer nach sich. Oper scheint ein altmodisches Wort zu sein, ist es aber gar nicht. Opfer meint Verzicht um eines anderen, meist höheren, Gutes willen.
Der heilige Pfarrer von Ars rät zu gelegentlichen kleinen Opfern: „Oh wie liebe ich diese kleinen Opfer, die von niemanden gesehen werden, wie zum Beispiel eine Viertelstunde eher aufstehen oder sogar in der Nacht für einen Augenblick das Bett verlassen um zu beten.
Oder man verzichtet mal auf behagliche Wärme. Wenn man nicht bequem sitzt, braucht man nicht gleich einen besseren Platz zu suchen.
Bei einem Spaziergang in seinem Garten kann man sich den Genuß von Früchten versagen, die einem so verlockend schmecken würden. Man kann auch manchen Leckerbissen bei Mahlzeiten entbehren. Oder auf dem Weg durch die Stadt drauf verzichten, seinen Blick auf alles attraktive Schöne zu richten. Stattdessen laßt uns unseren Herren betrachten, wie er vor uns sein Kreuz trägt.
Die heilige Jungfrau, die uns anblickt und unseren Schutzengel, der uns begleitet. Sehr gut ist es auch noch, wenn wir auf unseren eigenen Willen verzichten.
Wenn eine arme Hausangestellte, die stet nur den Willen ihrer Herrschaft tut, es versteht, diese Selbstentsagung sich zunutze zu machen, kann ihr Leben Gott genauso gut gefallen wie das einer Ordensfrau, die immer treu nach ihrer Ordensregel lebt.“
Bedenken wir, daß uns JESUS CHRISTUS nicht durch kluge Reden, Hochglanzbroschüren von Unternehmungsberatern, Konferenzen und Sitzungen erlöst hat, noch nicht einmal durch Predigten, sondern durch den Gehorsam gegenüber dem Willen des himmlischen Vaters und vor allem durch seinen bitteren Leidensweg. Welch ein Opfer! Was für eine Gnade, die von seinem Opfer ausgeht! Wer in den Nachfolge JESU leben will, für den darf kein Opfer Fremdwort sein. Wer JESUS nachfolgt, kommt am Opfer nicht vorbei.
Und jeder, der mit dem Opfer nichts zu tun haben will, muß sich fragen, was er noch mit JESUS CHRISTUS zu tun hat. Opfer muß konkret sein!
Benno Turmsteiger
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