Knieen gehört zur Körpersprache. Diese verrät mehr, als wir ahnen, wenn jemand z.B. seine Arme verschränkt oder seine Lippen zusammenkneift.
Wer nicht knieen will, bleibt in einem Zwiespalt zwischen Leib und Seele stecken. Er will ein selbstbewußter, aufrecht stehender Mensch sein. Der Hofknicks etwa ist nicht nur ein Zeichen der Ehrerbietung, sondern auch der Unterordnung. Wer ihn öffentlich vollzieht, erkennt den höheren Herrscher an. Und das Aufblicken gehört zum Innersten des Menschen.
Im kirchlichen Raum zeigt die Kniebeuge vor dem Tabernakel die innere Anbetung, bevor jemand sich bequem in die Bank setzt. Gekniet wird auch, wenn die Meßdiener schellen, um zu besonderer Anbetung einzuladen, z.B. vor der Wandlungs-, Kommunion- und Segensstille.
Die äußere Haltung ist zugleich die innere Haltung. Deshalb ist der teilweise Verlust des Knieens existentiell bedrohend für den Glauben. JESUS kniet am Ölberg nieder vor Seinem Vater (Lk 22,41). Anders Satan: „Das alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest.“ (Mt 4,3).
Pfr. Winfried Pietrek
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