Immer größer wird die Zahl der Paare, die in einer offenen Partnerschaft zusammen leben. So könne man leichter wieder auseinander gehen, heißt es dreist.
Probleme der offenen Partnerschaft:
Diese Lebensform hat aber auch ihre Probleme, vor allem für die Frau. Sie ist immer der schwächere Teil einer solchen Beziehung. So muß sie z.B. die Pille nehmen mit ihren gefährlichen Nebenwirkungen. Und wenn doch ein Kind kommt? Was dann? Meist wird es getötet (“abgetrieben”), damit alles weitergehen kann.
Dieser Mord aber bringt lebenslange Schuldgefühle und für die Frau weiter gesundheitliche Probleme. Soll das Kind aber am Leben bleiben, muß die Mutter ihre Berufstätigkeit aufgeben und der Vater für sie sorgen, was nicht vorgesehen war. Oft läuft der Mann dann einfach davon und überläßt Mutter und Kind ihrem Schicksal.
Und so enden viele Wilde Ehen in der Tragödie der allein erziehenden Mutter.
Die geschlossene Partnerschaft:
Wenn Mann und Frau in einer offenen Partnerschaft leben, werden sie früher oder später begreifen, daß diese auf eine andere Art zu leben zuläuft, nämlich die Ehe. Diese ist eine geschlossene Partnerschaft, aus der keiner heraus kann und in die kein anderer hinein kann. Für Mütter und Kinder ist sie ein Schutzraum, der größtmögliche Sicherheit und Verläßlichkeit bietet. Definieren könnte man die Ehe als Liebesgemeinschaft, Lebensgemeinschaft und Fortpflanzungsgemeinschaft, als eine Lebensform reifer und verantwortungs-bewußter Menschen.
Die offene Partnerschaft dagegen als eine auf halbem Weg steckengebliebene “Ehe” und eine Lebensform un-zivilisierter und verantwortungs-scheuer Menschen.
Fazit: Die „Wilde Ehe“ ist eine Verweigerungshaltung von Leuten, die die Vorteile einer Ehe genießen, ihre Nachteile aber vermeiden wollen, und die sich für klüger halten als alle anderen Menschen, ohne es aber zu sein.
Werner J. Mertensacker