Jedes Jahr im Advent gedenkt die Kirche der hl. Barbara von Nikomedien, Jungfrau und Martyrerin, hingerichtet im Gebiet der heutigen Türkei. Am 4. Dezember ehren wir sie, die lieber stirbt als sich zu verehelichen, da sie JESUS CHRISTUS liebt und ihm ihre Treue versprochen hat.
Es ist Anfang des vierten Jahrhunderts nach CHRISTUS. In Kleinasien tobt eine der vielen Verfolgungs-Wellen gegenüber den Christen. Barbara ist ein junges Mädchen in einem heidnischen Elternhaus. Sie ist klug und schön, so daß viele Männer aus Nikomedia um ihre Hand anhalten. Barbara jedoch weist alle Verehrer zurück, denn ihr Herz gehört CHRISTUS. Ihr Vater, ein wohlhabender Kaufmann, hat einen standesgemäßen jungen Mann als Bräutigam für sie ausgesucht. Doch er täuscht sich. Barbara hat Christen kennengelernt, nimmt heimlich an Gottesdiensten teil und läßt sich taufen. Nie will sie jemandem anders als dem Heiland selbst ihr Herz und ihren Leib schenken.
Eingesperrt im Turm
Der Vater ist erbost. Er sperrt sie in einen Turm ein und versucht, sie mit Marterungen und Peinigungen umzustimmen. Barbara aber nutzt die Gefangenschaft, um sich immer inniger mit CHRISTUS im Gebet zu vereinen. Als ihr Vater davon erfährt, beschließt er, seine Tochter zu töten. Barbara gelingt es, aus dem Turm zu fliehen. Sie entkommt und verbirgt sich in einer Felsspalte, welche sich wie durch ein Wunder vor ihr öffnet. Doch dann wird sie verraten, und der erzürnte Vater übergibt seine störrische Tochter dem öffentlichen Gericht.
GOTT geweiht auf ewig
Der römische Statthalter Marcianus sperrt sie in eine Gefängniszelle. Erschöpft und blutend liegt sie dort, denn die Einwohner der Stadt haben sie auf dem Weg in die Zelle so grausam mißhandelt, daß ihre Haut wie in Fetzen vom Körper hängt. Jetzt aber erscheint der Gequälten CHRISTUS, ihr himmlischer Bräutigam, und heilt all ihre Wunden. Ein Wunder. JESUS stärkt sie durch himmlischen Trost, den nur die Todgeweihten kennen. Hier erfüllt sich das Gebet, das bis heute bei jeder Jungfrauen-Weihe vom Bischof über die Gottgeweihte gesprochen wird: „HERR, sei DU ihre Stärke!“
Folter und Tod
Der römische Statthalter spricht das Todes-Urteil aus. Dann läßt er sie in der Öffentlichkeit mit Keulen schlagen, die Brüste abschneiden und mit Fackeln foltern. Barbara aber betet unentwegt und überlebt alle Marter. Ein göttlicher Schutz umgibt sie. Mit ihrem Herzen, Willen und Verstand ist sie untrennbar mit CHRISTUS verbunden. Da erscheint ein Engel und hüllt sie in ein schneeweiß leuchtendes Gewand. Weil Barbara trotz aller bisherigen Marter noch lebt, enthauptet der Vater Dioscuros schließlich seine Tochter. Es ist das Jahr 306 n. CHR.. Er selbst wird von einem Blitz erschlagen. So erfüllt sich an Barbaras Vater: „Wer Opferblut vergießt, wird selbst verbluten.“ GOTT selbst rächt den Tod Seiner Braut.
Nothelferin bis heute
Heute zählt die hl. Barbara aufgrund ihrer Standhaftigkeit im Glauben zu den 14 Nothelfern. Sie gilt als Patronin der Gefangenen und Sterbenden sowie der Bergleute. Auf Gemälden und Mosaiken ist sie dargestellt mit einem Turm mit drei Fenstern, Kelch und Hostie, Kanonenrohr oder Fackel. Die drei Fenster erinnern an ihre Liebe zur Dreifaltigkeit: Das Leben der hl. Barbara – ein Geheimnis zwischen GOTT und Seinem Geschöpf: „Sei getreu bis in den Tod, so will ICH dir die Krone des Lebens geben!“ (Off 2, 8-11) Sr. Maria Anja
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