„Da Kriege im Geist des Menschen entstehen, muß auch der Frieden im Geist des Menschen verankert werden.“ Das stellt die Präambel, die feierliche Einleitung der UNESCO-Satzung, fest, die weltweite Vereinigung für Kultur und Bildung.
So richtig diese Feststellung und Sehnsucht ist, so fehlt in der Präambel doch die Angabe, wer und auf welche Weise er diese Verankerung vornimmt. Das tiefste Friedens-Ereignis ist der erste Ostergruß des auferstandenen CHRISTUS: „Friede sei mit euch!“ Gleich zweimal sagt Er Seinen Aposteln diesen Auferstehungs-Gruß. Unterbrochen werden die Friedens-Wünsche, indem ER Seine Frieden stiftenden, verklärten Wundmale zeigt (Joh 20, 20).
Nur GOTT selbst kann durch den GOTT-Menschen allen Krieg, Streit, Unfrieden und alle Sünde besiegen und überwinden, ja sogar den Tod. – Der Friedens-Gruß JESU ist bis heute fest in jeder Meßfeier verankert. Nach dem Vaterunser wird die heilige Hostie, also der verklärte Leib des Gekreuzigten, mit dem Blut CHRISTI im Kelch vereinigt: Das ist der Oster-Augenblick der Meßfeier, der Auferstehungs-Moment. Dabei spricht der Priester, indem er mit einem kleinen Teil der hl. Hostie dreimal das Kreuz andeutet: „Pax + DOMINI sit + semper vobis + cum!“ – „Der Friede + des HERRN sei + allezeit mit + euch!“
Christen glauben: Von JESUS geht die friedensstiftende Kraft für die ganze Welt aus – wenn wir uns IHM anschließen durch unser Leben. Konsequent endet das nachfolgende dreimalige Lamm-GOTTES-Gebet mit: „Dona nobis pacem – gib uns den Frieden!“
JESUS selbst betet bei Seinem Abschied: „Frieden hinterlasse ICH euch, MEINEN Frieden gebe ICH euch. Nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ICH euch“ (Joh 14, 27). Nur insofern hat die UNESCO-Präambel Recht, wenn sie fordert, „Frieden auch im Geist des Menschen zu verankern“.
Pfr. Winfried Pietrek