Das Jahrhundert der Diktatoren

Das 20. und 21. Jahrhundert ist die Zeit der Diktatoren: Von Lenin über Stalin, Mao und Ho Chi Minh, von Hitler und Mussolini bis hin zu unseren Zeitgenossen Xi und Putin. Alle vereint das übermäßige Streben nach Macht und Weltherrschaft, gepaart mit der Ermordung von Gegnern, gerechtfertigt durch Bedrohungs-Gefühle und dem Streben nach sozialer Gerechtigkeit.

Doch letztere sind Makulatur, denn alle diese Diktatoren klammern GOTT und dessen 10 Gebote aus. Das führt zu der Frage, wie es zu einer solchen gottlosen Selbsttäuschung kommen kann. Beispiel Adolf Hitler.

Heldensagen als Lieblings-Lektüre

Das berichtet sein Jugendfreund August Kubizek. Adolfs Mutter ist oft verzweifelt über ihren Sohn, da er stets seinen eigenen Kopf durchsetzen will ohne Rück­sicht auf Verluste: „Unser guter Vater hat im Grabe keine Ruhe“, pflegte sie zu sagen, „weil du absolut nicht nach seinem Willen tust. Deshalb bist du auch in der Schule nicht weitergekommen.“ Mit 16 verläßt er die Realschule ohne Abschluß. Ein Lungenspitzenkatarrh 1905 quälte ihn. „Lernen kann man viel besser allein!“ erklärt er seiner Mutter.

Ein Leben ohne Meßfeier

Getauft wurde er und gehört zur katholischen Kirche, doch geht er nicht zur hl. Meßfeier, und lehnt auch die kirchliche Lehre „wegen ihrer jüdischen Wurzeln“ ab, berichtet sein Jugendfreund. „An der Realschule gab es ausgesprochen antisemitisch eingestellte Lehrer. Als ich Adolf kennenlernte, war er bereits ausgesprochen antisemitisch.“ Stattdessen schwärmt er vom Islam und dessen „Heldentum“. Als Erwachsener erklärt er: Nach dem „Endsieg“ will er die katholischen Bischöfe hinrichten lassen. Das ist zugleich Rache dafür, daß sie vor seiner Machtergreifung 1933 in einer Reihe von Bistümern NS-Mitgliedern die Sakramente verweigerten. Doch aus der Kirche tritt er nie aus, denn sie sei „das kleinere Übel im Vergleich zum Kommunismus.“ „Der Jude“ ist für ihn „der Antichrist“, JESUS der arisch vergötterte Mensch. Als Deutschlands Reichskanzler will er das Christentum „ausklingen lassen“ und kündigt im vertrauten Kreis den „Untergang der Kirche“ an. Das Kreuz ersetzt er durch das Hakenkreuz: Selbsterlösung für jedermann.

Nationaler Wahn

August Kubizek schreibt: „Hitler wurde Nationalist. Er kannte nichts anderes als dieses Volk. Erst brach sein Zorn über die Staatslotterie herein, dann griff seine Wut auf den Staat selbst über. Nicht ein einziges Mal kam Adolf Hitler auf den Gedanken, sich selbst Vorwürfe zu machen, weil er mit absoluter Selbstherrlichkeit den Haupttreffer beansprucht hatte.“ Seine Gedankenwelt wird vor allem in Wien geprägt. Weil er an keinem ordentlichen Beruf interessiert ist, lebt er mittellos. Zeitweise sogar im Obdachlosen-Asyl, den Wärmestuben Wiens. Die soziale Ungerechtigkeit erschüttert ihn. Er fängt an, die Reichen zu hassen und verallgemeinert das auf die Juden. Als sein Studienfreund Kubizek den Hungerleider Adolf zu einem Journalisten beim ‚Wiener Tagblatt‘ vermittelt, schreibt Hitler in einer einzigen Nacht die Novelle ‚Der nächste Morgen‘ und fährt Kubizek an: „Du Trottel! Siehst du nicht, daß das ein Jude ist!“

Im Antisemitismus-Bund

Hitler liest entsprechende Bücher und tritt dem Antisemitismus-Bund bei, meldet sogar frech, ohne seinen Freund zu fragen, ihn gleich mit dort an. 1933 beginnt Hitler einen Boykott gegen Juden, und ‚nicht-arische‘ Beamte verlieren ihre Stellung. In den Nürnberger Gesetzen von 1935 läßt er die Juden zu Staatsbürgern minderen Rechts erklären. Noch in seinem Testament vom 29. April 1945, also am Tag vor seinem Selbstmord, fordert Hitler ‚peinliche Einhaltung der Rassengesetze‘ und ‚unbarmherzigen Widerstand gegen den Weltvergifter aller Völker, das internationale Judentum‘. Hitler findet es zuletzt auch richtig, daß das deutsche Volk ins Elend gerät, weil es sich der anderen Völker nicht erwehren konnte.
Pfr. Winfried Pietrek

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