Christenverfolgungen 2023

Im vergangenen Jahr wurden weltweit 5621 Christen wegen ihres Glaubens ermordet (Welt-Verfolgungs-Index). Das sind 80% mehr als vor 5 Jahren. 360 Millionen Christen werden derzeit von Menschen anderer Religionen (Hinduisten, Muslime u. a.) und Ideologien (z. B. Kommunismus) verfolgt. Nord-Korea steht auf Platz 1, gefolgt von Afghanistan, Saudi-Arabien, Somalia, Iran, den Malediven, Usbekistan, Jemen, Irak und Pakistan.

Obwohl in China das Christentum offiziell als Religion zugelassen ist, werden dort Christen systematisch vom atheistisch-kommunistischen Regime unterdrückt: öffentliche Gottesdienste dürfen nur noch christliche Gemeinden feiern, die sich im Konkordat verpflichtet haben, die von Präsident Xi Jinping geforderten marxistischen Richtlinien einzuhalten. So ist in Kirchen statt des Kreuzes das Bildnis Xis zur Verehrung aufzuhängen. Jugendliche unter 18 Jahren dürfen keine Kirche betreten. Geschweige denn das hl. Meßopfer mitfeiern. Gefängnis und Umerziehungs-Lager anhand eines ausgeklügelten Punkte-Systems mit Überwachungs-Kameras in jedem Gotteshaus sollen die politische Konformität mit dem Kommunismus herstellen. Die missa tridentina wird daher nur noch in Hauskirchen im Geheimen unter Lebensgefahr gefeiert. Derzeit treffen sich ca. 70 Millionen Christen in Hauskirchen.

Auf dem Welt-Verfolgungs-Index von Open Doors belegt Indien den 10. Platz unter den Ländern mit den am stärksten verfolgten Christen. 2023 leben dort 5% Christen. Hier sind die Aggressoren nicht wie in China die atheis­tischen Kommunisten, sondern Hindus (73%) und Muslime (15%), welche Gewalttaten gegen Christen begehen. Beispiel 2022: Die Körper von Onkel und Neffen, beide praktizierende Christen, liegen leblos am Straßenrand, getötet mit zahlreichen Messerstichen, nachdem sie brutal gefoltert worden waren. Die beiden Männer hinterlassen jeweils ihre Ehefrau und zwei bzw. drei Kinder. Die Hinterbliebenen stellen fest: „Es steht für uns außer Zweifel, daß diese Tat von radikalen Hindus begangen wurde. Sie ertragen einfach nicht, daß die beiden aktiven Teile einer christlichen Gemeinde waren.“ Indiens Präsidentin Droutadi Murmu wird der Gewalt nicht Herr, obwohl sie im Frühjahr 2023 ankündigte, die „Kirchen des Landes im Kampf gegen die zunehmende Zahl von Gewalttaten und Haßreden zu unterstützen.“

Auch aus anderen Ländern häufen sich Schreckens-Meldungen: „Syrische Oberhirten, die beiden Erz-Bischöfe Gregorius Yohanna Ibrahim und Paul Yazidi, von Terror-Miliz verschleppt.“ Nicaragua: „Bischof zu 26 Jahren Haft verurteilt.“  Nigeria: „Mehr als 20 Entführungen und Morde von Christen 2022.“ Der Bischof ist zutiefst besorgt über die Gewalt gegen Priester. Die Überfälle auf die Geistlichen und die Entführung von christlichen Schulmädchen gehen auf das Konto der islamischen Terror-Miliz Boko Haram.               Sr. M. Anja Henkel

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