Von Herz zu Herz

Geboren wird Sr. Margareta Maria Alacoque 1647 in Burgund, ihr Vater ist Richter und Notar. Sie hat eine schwere Kindheit, doch dann sieht sie JESUS in zahlreichen Visionen und Schauungen.

Margareta liebt die Stille, betet vor dem Allerheiligsten, während die anderen unbedarft spielen. Die Mutter gibt das achtjährige Mädchen ins Pensionat der Klarissen-Schwestern zur Erziehung, als der Vater stirbt.

Als Margareta 20 ist, vesucht sie, sich auf einem Ball zu amüsieren. Da aber erscheint ihr der leidende CHRISTUS mitten im Tanz, blutüberströmt mit den Wunden Seiner Geißelung, sie anklagend wegen ihrer Untreue. Sie bricht den Tanz ab. Überwältigt von Liebe erkennt sie: ER braucht mich! Ich liebe IHN! ER liebt mich! Mein Keuschheits-Gelübde ist wahr und gültig! Ihr Entschluß steht fest: Sie wird Ordensfrau. 1671 tritt sie in dem von JESUS genannten Kloster in Paray-le-Monial, Frankreich, ein.

Sie sieht JESUS

Zwischen 1673 und 1675 hat die junge Ordensschwester vier große Herz-JESU-Visionen, die in die Kirchengeschichte eingehen: JESUS wünscht die Einführung des Herz-JESU-Festes und der Herz-JESU-Freitage, die daraufhin bis heute liturgisch gefeiert werden. Sr. Margareta Maria Alacoque sieht das Herz JESU glühend vor Liebe – wie einen glühenden Schmelzofen. Die Seitenwunde des Heilands ist geöffnet. Die Liebesflammen, die aus dem Herzen JESU strömen, fließen zu den Menschen, bringen Heilung, Gnade und Schutz vor dem Bösen. Weil JESUS die Menschen so sehr liebt, möchte ER von ihnen wiedergeliebt werden. Dies soll Margareta der Welt mitteilen. ER wünscht die Verehrung Seines Herzens.  Deshalb fordert ER: Die Kirche soll an jedem ersten Freitag im Monat Seine Liebe zu den Menschen verehren. Dazu sollen die Herz-JESU-Freitage liturgisch eingeführt werden. ER verlangt die Einführung des Herz-JESU-Festes am ersten Freitag nach der Fronleichnams-Oktav. Die Verehrung Seines Herzens soll zur Sühne – zur Wiedergutmachung – der IHM angetanen Schmähungen dienen. Sr. Margareta Maria Alacoque soll um die Einrichtung des Herz-JESU-Festes und der Herz-JESU-Freitage bitten – über ihre Oberin bei den zuständigen Kirchenbehörden.

Steiniger Weg

Die Mitschwestern im Kloster feinden die Visionärin an, schlagen sie sogar eines Nachts zusammen. Sr. Margareta Maria aber erträgt alles geduldig. Die Kloster-Oberin läßt die Visionen
prüfen durch Theologen, doch später auch durch die Obersten Kirchenbehörden in Vatikan. Der Jesuitenpater Claude de la Colombière ist ihr Geistlicher Begleiter. Er erkennt ihre Sendung und die Übernatürlichkeit ihrer Botschaft und hilft ihr, die Herz-JESU-Verehrung zu verbreiten. 1684 wird Sr. Margareta überraschend von der neuen Oberin zur Assistentin gewählt und für zwei Jahre zur Novizen-Meisterin: Nun kann sie die Herz-JESU-Verehrung im Orden verbreiten. Sechs Jahre später stirbt sie am 16. Oktober 1690 mit dem Namen JESUS auf den Lippen. Einzelne Ordens-Gemeinschaften führen das HERZ-JESU-Fest ein und feiern es, bis Papst Pius IX. (†1878) es für die gesamte Kirche vorschreibt. 1899 weiht Papst Leo XIII. (†1903) die ganze Welt dem Herzen JESU und empfiehlt die Feier der Herz-JESU-Freitage an jedem ersten Freitag des Monats. 
Sr. Maria Anja

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