Germanen werden Christen

Seit dem 7. Jahrhundert predigen Wandermönche in Deutschland, seit 800 gibt es einen christlichen Kaiser.

Schwierig aber und langwierig ist die flächendeckende Germanen-Bekehrung: Sie ist ein eisernes Ringen der Mönche aus England und Irland mit dem tiefverwurzelten Götterglauben der alten Bauernstämme in Deutschland. Das anspruchsvolle Sittengesetz der Christen kann nur langsam die bodenständigen Germanen-Herzen gewinnen. Anders die neue Glaubens-Lehre von der Auferstehung des GOTT-Menschen und Sein Versprechen, den Glaubenden mit sich in Sein Reich zu führen.

500 Jahre Mission

Fünf Jahrhunderte dauert es, bis tatsächlich die Herzen der Mehrzahl der Germanen eine lebendige CHRISTUS-Liebe haben. Aber auch nach erfolgter Taufe kommen immer wieder Rückfälle der Germanen ins Heidentum vor. Zwar ist der Stammesobere ge­tauft und mit ihm sein ganzer Stamm, doch noch lange nicht ist der einzelne Gefolgsmann im Herzen gläubig. Je abgeschlossener ein Stamm als Bauernvolk gelebt hat und je zäher er am Alten hängt, desto höher die Rück­fallquote in alte Riten und heidnische Praktiken. Desto zäher auch das Ringen von Stammesfürsten und Missionaren um die Seelen der Germanen.

Schließlich siegt die christliche Botschaft vom ewigen Leben und dem Erlöser JESUS CHRISTUS. Bonifatius (†754), Erz-Bischof und päpstlicher Vikar, gewinnt Tausende für Christus: Menschen allen Alters lassen sich taufen, junge Männer begeistern sich fürs Priestertum oder Ordensleben, ebenso viele Mädchen schenken sich im Kloster ganz CHRISTUS. Bistümer und Pfarreistrukturen entstehen.

Größtes Glaubens-Zeugnis

Für die alten Götter fließt nie Martyrer-Blut, wohl aber auf Seiten der Christen. Die Todesbereitschaft als Zeugnis für die Auferstehung CHRISTI ist einmalig: Sie ist das Kennzeichen der Mönche, Priester und Bischöfe während der Germanen-Mission. Genauso wie zuvor in den 300 Jahren Christenverfolgung durch den Römischen Staat in der Antike. Die gewaltsame Sachsen-Bekehrung durch Karl d.Gr. ist die Ausnahme in der Christianisierung Europas. Auch für die nord-germanischen Stämme gelten die Worte des Forschers Axel Olrik: „Die Bekehrung des Nordens vollzog sich freiwillig. Es wurde kein nordischer Stamm einzig und allein in den neuen Glauben hineingezwungen. Führende Männer des Volkes in ansehnlicher Zahl traten als Fürsprecher auf, die die Zögernden mit sich zogen. Wenn einmal die Wahl getroffen war, so wurde sie niemals rück­gängig gemacht. Einen heidnischen Rückschlag von wirklicher Stärke kennt man nicht“ (KG, Algermissen).       
Sr. M. Anja

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