Das Schicksal einer verfolgten Kathedrale

Vor fast 1.700 Jahren beginnt Kaiser Konstantin (†337) mit dem Bau der größten christlichen Kathedrale des oströmischen Reiches in Konstantinopel, dem heutigen Istanbul. Präsident Erdogan nutzt sie als Propaganda-Gebäude für den Islam.

Der dreischiffige Backsteinbau (74,8m lang und 69,7m breit) ist innen kostbar mit Marmor und Mosaiken geschmückt. Die Hauptkuppel mit 40 Fenstern ruht auf 4 gewaltigen Pfeilern. Die Seitenschiffe sind zweigeschossig. Diese Sophien-Kirche (Hagia Sophia: Heilige Weisheit) ist der Gipfel der byzantinischen Kunst. 125 christliche Patriarchen feierten die hl. Messe dort. 89 christliche Kaiser kannte die herrliche Kathedrale, denn sie wurden hier gekrönt. Doch dann dringen die Muslime nach Europa vor.

Hagia Sophia – Wahrzeichen der Christenheit

1453 erobern die islamischen Truppen zusammen mit der Hauptstadt Konstantinopel auch die Riesenkathedrale der Christen und wandeln sie in eine Moschee um. Allah wird dort angebetet. Sultan Mehmet II. läßt alle in die Kathedrale bei dem Gemetzel geflüchteten Christen hinrichten oder versklaven. Die Hagia Sophia wird mit 4 Minaretten umgeben, von denen täglich der Muezzin-Ruf erklingt. Die christlichen Altäre, liturgischen Geräte und Glocken werden zerstört. Die wunderschönen christlichen Mosaike werden verputzt und erst 1932 wieder freigelegt.

Von der Moschee zum Museum

Der Begründer der modernen „Republik Türkei“, Kemal Atatürk, beendet 1934 die Nutzung der Hagia Sophia als Moschee und läßt sie fortan als Museum gebrauchen. Sein Land soll nach westlichen Maßstäben modernisiert werden. Das Sultanat und Kalifat läßt er abschaffen.

Vom Museum zum Islam-Bollwerk

2020 beschließt Präsident Erdogan die erneute Nutzung der Hagia Sophia als Moschee. Das Oberste türkische Verwaltungs-Gericht macht den Beschluß von 1934 rückgängig. Das ist ein klares Signal, die islamische Religion zu stärken und das Land in eine islamische Theokratie, einen muslimischen Gottes-Staat, umzuwandeln. Schon 2019 läßt er die riesengroße Camlica-Moschee in der Hauptstadt Istanbul eröffnen: Sie faßt 60.000 Muslime. Die christlich-orthodoxen Patriarchen in der Türkei sind besorgt und kritisieren den Schritt der Islamisierung der Hagia Sophia: „Sie gehört der ganzen Menschheit.“ Doch umsonst.

Christen in der Türkei heute

2021 ist aus der 1,1-Millionen-Stadt mit 44% Muslimen (1914) eine 17-Millionen-Stadt mit über 90% Islam-Gläubigen geworden. Christen sind eine verschwindende Minderheit. Weltweit wenden sich die Christen gegen die erneute Fremdnutzung der Hagia Sophia als Moschee. Doch sie wissen um das Versprechen JESU: „Die Pforten der Unterwelt werden MEINE Kirche nicht überwältigen.“ (Mt 16,18)
GOTTES Weisheit – die heilige Weisheit, die Hagia Sophia – ist stärker als alle Angriffe auf den christlichen Glauben.       Sr. M. Anja

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(Bildurheber: Arild Vågen – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=24932378)

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