Wunder sind Tatsachen

Persönliche Wunder, die einem Einzelnen in einer Notlage helfen, gibt es auch heute. Unverhofft erfährt der Mensch Hilfe.
Seltener als früher, so scheint es. Die Menschen sind ja auch weniger fromm im 21. Jahrhundert als im Mittelalter – beten weniger und zweifeln mehr an der Existenz GOTTES heute. JAHWE aber ist der „ICH BIN DA“.

Flucht vor dem Latein

Wir schreiben das Jahr 1623. Hie­ronymus Genin und sein jüngerer Bruder studieren Latein in Les Ollières bei Genf in der Schweiz. Der Lateinlehrer ist unzufrieden mit Hieronymus, da dieser nicht gut gelernt hat. Beide Brüder entschließen sich, das Studium einfach abzubrechen und zu den Eltern zurückzukehren. Frühmorgens laufen sie fort, ohne jemandem Bescheid zu sagen. Die Buben erreichen den Fluß Fier. Das Wasser tost, sie haben Angst, betreten aber die Brücke, die aus drei Planken besteht. In diesem Augenblick erinnern sich die Brüder an ihren vor kurzem verstorbenen Bischof Franz von Sales. Sie knieen nieder und bitten Franz von Sales, er möge sie beschützen und gut am anderen Ufer ankommen lassen.

Plötzlich schreit Hieronymus inmitten des Flusses auf: „Franz von Sales, rette mich!“ Die Planken hatten nicht standgehalten, Hieronymus liegt in den Fluten, ruft nach dem Bruder. Der aber kann ihn nicht erreichen. Hiero­nymus ertrinkt.

Hieronymus ist tot!

Der zurückgebliebene Bruder läuft weinend ins Dorf und holt Hilfe. Ein Suchtrupp wird aufgestellt. Ein Taucher riskiert sein Leben, um den Verschwundenen in den Fluten zu finden. Als der Taucher gerade aufgeben will, da das Wasser eisigkalt ist, entdeckt er plötzlich einen aufgedunsenen Körper im Wasser. Die Leiche wird ins Dorf getragen. Der Pfarrer von Ville stellt den Tod fest. Die Beerdigung soll aber vom Pfarrer von Les Ollières vorgenommen werden, da der Junge in dessen Pfarrei Latein studiert hat. Inzwischen ist das Grab ausgehoben. Als der Pfarrer von Les Ollières eintrifft, fragt er nach der letzten Beichte des Toten und macht dem noch lebenden Bruder Vorwürfe, daß sie heimlich davongelaufen sind und so dies Unheil angerichtet haben. Der Pfarrer ist erschüttert über den Tod des Kindes und bittet  Franz von Sales, Fürsprache bei GOTT einzulegen, daß der Junge ins Leben zurück­kehrt. Noch eine Stunde betet der Geistliche allein am Leichnam.

Jetzt aber greift GOTT ein: In dem Moment, als Hieronymus in den Sarg gelegt werden soll, hebt der Tote den Arm. Der jüngere Bruder vernimmt die Stimme des Älteren: „O seliger Franz von Sales!“

Hieronymus lebt!

Die Menge ist in Aufruhr: Ein Toter lebt wieder! Der Heilige Franz von Sales hat geholfen! Ein Wunder! Einzelne laufen entsetzt davon. Andere können sich vor Freude nicht halten. Dritte fallen in Ohnmacht. Die beiden Pfarrer fassen Hieronymus an der Hand und helfen ihm beim Aufstehen. Ein Wunder: Er ist nicht mehr häßlich und aufgedunsen, seine Augen sind nicht länger herausgetreten wie bei einer Wasserleiche. Hieronymus ist hübsch wie ehedem. Seine ersten Worte: „Ich kenne den seligen Franz von Sales, er ist mir erschienen und hat mir seinen Segen gegeben!“ Der Junge wird in gute Kleider gesteckt und das TE DEUM vom Pfarrer angestimmt. Hieronymus entschließt sich später, weiterzustudieren und wird selbst Priester.
Sr. Maria Anja

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