Früher wurde meinen Großeltern die „letzte Ölung“ vom Pfarrer gegeben, heute sprechen viele von „Krankensalbung“. Gibt es einen Unterschied?
Krankensalbung und letzte Ölung sind unterschiedliche Bezeichnungen für das Sakrament, das Schwerkranken vor dem Tod von einem katholischen Priester gespendet wird. Der Jakobus-Brief aus dem 1. Jahrhundert erwähnt es bereits (5,14). Auch das päpstliche Lehramt spricht seit dem 4. Jahrhundert von den sieben Sakramenten („wirkmächtigen Zeichen“), zu denen die Krankensalbung zählt. In allen Sakramenten wirkt der VATER, SOHN und HEILIGE GEIST durch die Hand des Priesters. Die Krankensalbung will den Leidenden stärken und an GOTT anbinden. Gegen Ende des ersten Jahrhunderts wird stärker betont, daß der Kranke durch die Krankensalbung auf einen guten Tod in CHRISTUS vorbereitet wird. Das heißt, die Salbung mit dem geweihten Öl wird verbunden mit der Beichte des Kranken und dem Empfang der hl. Kommunion. Im 11. Jahrhundert entsteht dann der Begriff „Letzte Ölung“ für diesen Drei-Schritt vor dem Sterben.
Das Zweite Vatikanum (1962-1965) betont aber, den Kranken durch die Salbung zu stärken. Die Hoffnung auf Heilung und Gesundung in dieser Welt wird dadurch in den Vordergrund gestellt (= Krankensalbung). Parallel dazu besteht jedoch der Begriff „Letzte Ölung“ weiter in dem seit dem
11. Jahrhundert gebräuchlichen Sinn der Vorbereitung auf das Sterben. Traditionsbewußte Priester spenden sie dann, wenn ernsthaft mit dem Tod des Gläubigen zu rechnen ist. Kann es einen besseren Tod geben, als nach Beichte, Empfang des Leibes CHRISTI und gestärkt mit der Kraft des HEILIGEN GEISTES in die Ewigkeit einzutreten?
CM-Broschüre: „Katholiken antworten“ (2 €)