Christen fühlen sich manchmal überfordert, z.B. wenn sie sich auch mit denen versöhnen sollen, die keine Versöhnung wollen.
- ‑Christen stehen dann oft als die Dummen da. Sie werden z.B. nicht gegrüßt, wenn sie tapfer den Gruß als erste aussprechen. JESUS aber sagt über einen verweigerten Gruß an andere: „Handeln so nicht auch die Heiden?“ (Mt 5,45).
- ‑Auch Christen müssen über ihren Schatten – ihren Stolz, ihre Ich-Sucht – springen.
- ‑Sie sollen sogar ihr Aufbegehren gegen Missetäter freiwillig im Herzen löschen, obwohl ihnen gerechte Selbstverteidigung gestattet ist (Joh 18, 23).
- ‑Sie sollen sich – auch nicht unbewußt – für besser einstufen als andere und so still richten (Mt 7,3).
- ‑Christen haben nicht siebenmal, sondern 77mal zu verzeihen – d.h. immer (Mt 18,22).
- ‑Die Bergpredigt ist voller Appelle zu größerer Liebe: „Wenn jemand dir das Hemd wegnimmt, gib ihm auch den Mantel!“ (Mt 5, 40).
- ‑Wer sich überfordert fühlt, vergißt: Wir müssen nicht alles aus eigener Kraft tun. GOTT stülpt die Herzen um. Aus eigener Kraft ist z.B. Versöhnung im Sinne JESU nicht möglich.
- ‑Schon im AT hilft der Priester als Mittler zu GOTT, Sünden über Bord zu werfen: Am Versöhnungstag fastete das Volk bereits am Vorabend des Festes. Am Tag selbst durfte der Hohepriester, nachdem er je einen Sündenbock für seine eigenen Vergehen und einen für die der Israeliten geschlachtet hatte, ins Allerheiligste gehen – einmal im Jahr (Lev. 23, 26).
- ‑Der Sündenbock des NT ist JESUS, der durch Sein Blut stellvertretend die bösen Taten der Menschen sühnt und uns so neues Leben schenkt (Heb. 9, 12).
- ‑Dieser Kreuzes-Tod JESU wird täglich in der Meßfeier unblutig – aber real – gegenwärtig gesetzt, so daß die Teilnehmenden mit GOTT wieder versöhnt werden können.
Der Gewinn für einen jeden, der die Bergpredigt in die Tat umsetzt?
– Der innere Frieden, den die Welt nicht geben kann.
Pfr. Winfried Pietrek