Psycho-Therapeuten sprechen von der deutschen Volkskrankheit Depression. Tatsächlich sind viele Deutsche tief deprimiert. Und das meiste davon dürfte politisch verursacht und Teil eines konzertierten Kampfes gegen das deutsche Volk sein.
Der Selbsthaß
Elisabeth Noelle-Neumann sprach einmal vom Selbst-Haß, den die Siegermächte uns eingepflanzt hätten. Tatsächlich hassen viele Deutsche sich selbst, ihr Land, ihre Vorfahren und ihre ganze Geschichte. Sie fühlen sich schuldig am Juden-Mord während des Dritten Reiches, obwohl die meisten damals noch gar nicht auf der Welt waren. Doch pausenlos redet man uns ein, das ganze deutsche Volk sei schuldig am Juden-Mord, wir seien das Volk der Juden-Mörder. So behauptet z.B. der jüdische Historiker Wolffsohn: „Die nachgeborenen Deutschen haften für die politische Schuld ihrer Vorfahren.“ Und der jüdische Militär-Historiker van Crefeld, die Deutschen würden noch 1000 Jahre am Hakenkreuz angenagelt sein. Stimmt das? Müssen wir uns schuldig fühlen für den Juden-Mord? Natürlich nicht. Michael Wolffsohns Behauptung und Martin van Crefelds Voraussage sind falsch. Michael Wolffsohn bürdet uns eine ungeheure Schuld auf, und Martin van Crefeld verewigt sie. Kann man uns Schlimmeres antun?
Wer ist schuldig?
Schuldig an einem Verbrechen ist nur der Täter. Nur er ist für seine Tat verantwortlich und sonst keiner. Von einer Schuld seiner Nachkommen oder sogar des ganzen Volkes zu reden, ist nicht nur falsch, es ist ein Verbrechen, weil es völlig Unschuldige mit einer fremden Schuld belastet. „Der Übel größtes aber ist die Schuld“, sagt Friedrich Schiller. Der Bischof von Münster, Clemens August von Galen, hat schon 1945 eine Gesamt-Schuld der Deutschen am Juden-Mord zurückgewiesen.
Wer wußte davon?
Der Mord an den Juden wurde streng geheim gehalten. Nur wenige wußten davon, und noch weniger haben ihn verübt, weil nur wenige dazu fähig waren. Wer vom Juden-Mord hörte, tat ihn als Gerücht ab oder als Feind-Propaganda. Auschwitz liegt schließlich in Polen, nicht in Deutschland. Konrad Löw hat durch Befragung von Zeitzeugen bewiesen, daß es in Deutschland keinen allgemeinen Juden-Haß gegeben hat. Die Juden waren geachtete Mitbürger, Ehepartner, Freunde und Mitarbeiter. Ausschreitungen gegen sie und der Judenstern wurden von der Mehrheit nicht gebilligt. Hören wir noch, was Hanna Arendt zur Schuldfrage sagt: „Ich habe es immer für den Inbegriff moralischer Verwirrung gehalten, daß im Deutschland der Nachkriegszeit diejenigen, die völlig frei von Schuld waren, sich gegenseitig und aller Welt versicherten, wie schuldig sie sich fühlen.“
Folgen des Schuldgefühls
Das den Deutschen eingepflanzte Schuldgefühl zermürbt das Volk von innen her, raubt ihm den Lebensmut, die Lebensfreude und das Selbstvertrauen. Das Volk pflanzt sich nicht fort, weil es seine Schuld nicht weitergeben will. Und es ist erpreßbar, weil es sich von seiner Schuld freikaufen will. Ein schuldbewußtes und von Selbsthaß erfülltes Volk hat keine Zukunft.
Was ist mit den Amerikanern und Russen?
In Amerika fühlt sich keiner schuldig, weil die Vorfahren die Indianer ausgerottet und Millionen von Sklaven ausgebeutet haben. Auch die Russen fühlen sich nicht verantwortlich dafür, daß Stalin durch die Zerstörung der Bauernhöfe und die Errichtung von Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften 20 Millionen Bauern in den Hungertod getrieben und Millionen Gegner im Gulag liquidiert hat. Niemand hat ein Interesse daran, den Amerikanern oder Russen ein schlechtes Gewissen einzureden. Doch bei den Deutschen ist das anders. Dauernd werden uns alte und neue, wahre und erfundene Greuelgeschichten erzählt, um uns zu verstehen zu geben: Ihr seid dafür verantwortlich! Das ganze Land ist mit Gedenkstätten und Gedenktagen überzogen. Auch gibt es Professoren für Holocaust-Forschung. Das alles ist mehr, als zum Erhalten der Erinnerung nötig wäre und dient vor allem der Erhaltung des falschen Schuld-Komplexes.
Werner J. Mertensacker