Zwischen Anhängern und Gegnern der klassischen Liturgie herrschen Spannungen – auch wegen zu großer Ich-Bezogenheit.
Die einen halten die neue Art der Meßfeier für unerträglich oder sogar ungültig, die anderen sind glücklich über den „liturgischen Fortschritt“ und wenden sich gegen die „Rückwärtsgewandten“. Beide haben Unrecht. Denn beiden ermöglicht die Kirche, ihre Art der Meßfeier zu vollziehen. Und: ein Teil der unbrüderlichen Ablehnung ist wohl Gewöhnung.
Die im Gebet vollzogenen Wahrheiten bleiben dieselben durch die Jahrhunderte. Worte und Handlungen können zwar verdeutlich und entfaltet werden, doch GOTT bleibt derselbe, das heilige Meßopfer bleibt Sühne-Opfer. Jeder „moderne Gottesdienst“, der in Credo, Worten, Geist und innerer Haltung der 2000 jährigen Tradition Rechnung trägt und ehrfürchtig gefeiert wird – was wiederum von dem einzelnen Priester abhängt oder sich in der Frage der Mund-Kommunion der Gläubigen konkretisiert – sollte nicht zum Stolperstein einer friedlichen Koexistenz von Tradition und Moderne werden.
Pfr. Winfried Pietrek
Verteil-Info: Klassische Liturgie