„Schüsse in einer Hamburger Kirche“ meldet die deutsche Presse am 9.3.2023: „7 Tote und 8 Verletzte unter den Zeugen Jehovas.“
Doch die Zeugen Jehovas sind keine „Kirche“ sondern eine eigene Religionsgemeinschaft. Sie feiert weder Weihnachten noch Ostern und leugnet die Dreieinigkeit.
Gegründet wurden die Zeugen Jehovas 1881 in Pittsburgh, USA, und erhielten 2006 in Deutschland den Status einer eigenständigen Körperschaft. Missioniert wird durch das Verteilen der Zeitschriften „Der Wachturm“ und „Erwachet“ in Einkaufs-Passagen in Innenstädten, auf Straßen und durch Hausbesuche per unangekündigtem Klingeln. Die Menschen sollen sich auf das bevorstehende Welt-Ende mit der Wiederkunft CHRISTI vorbereiten.
JESUS: Nur ein Mensch
Nur die Zeugen Jehovas könnten gerettet werden, weil sie die einzig existierende Wahrheit verträten. Sie glauben an JESUS CHRISTUS als den kommenden Weltenrichter und Herrscher, doch leugnen sie die Gottheit JESU. Daher leugnen die Zeugen Jehovas auch die Gegenwart JESU in den sieben Sakramenten der katholischen Kirche. Stattdessen erkennen sie nur das jährliche (!) „Abendmahl“ an – ohne Glauben an die Realpräsenz und Transsubstantiation von Brot und Wein in den Leib und das Blut CHRISTI. Die Zeugen Jehovas erkennen also auch die Einsetzung des Priestertums durch JESUS nicht an.
Drei-Einigkeit geleugnet
Den Namen Jehovas Zeugen verwendet die Religionsgemeinschaft seit 1931, gestützt auf Jes 43,10–12. Weltweit gibt es heute etwa 8 Mio Mitglieder. Die Glaubens-Inhalte der Religionsgemeinschaft sind ein Mix aus Judentum, Christentum und anderen Elementen: Sie glauben, die Bibel sei von Jehova (JAHWE, GOTT), dem Schöpfer der Welt, inspiriert worden.
Daher geben sie auch eine eigene Bibel-Übersetzung heraus. Auch JESUS sei nur ein normaler Mensch, kein GOTT, geschaffen als „erster Mensch“ und bereits „prä-existent“ im Reich JAHWES. Damit erkennen die Zeugen Jehovas auch nicht die göttliche Drei-Einigkeit von GOTT VATER, SOHN und HL. GEIST, d. h. die Grundlage des christlichen Glaubens. Daher können die Zeugen Jehovas auch das katholische Glaubensbekenntnis nicht mitbeten, das in der Antike auf den Konzilien von Nicäa, Chalcedon und Konstantinopel festgeschrieben wurde.
Katholiken glauben an die Wesensgleichheit von VATER, SOHN und HL. GEIST sowie daran, daß der HEILIGE GEIST vom VATER und dem SOHN ausgeht. Ein Mitglied der Zeugen Jehovas betet nur zu JAHWE.
Menschen ohne Seele
Interessant auch, daß die Zeugen Jehovas es ablehnen, von der „Seele“ eines Menschen zu sprechen – welche nach katholischem Glauben in das ewige Leben oder in die Hölle eingehen wird – sondern behaupten: „Menschen haben keine Seele – gemäß 1 Mos 2,7 EBL – sondern der ganze Mensch ist als lebendes Wesen eine Seele.“
Die Endzeit seit 1914
Jehovas Zeugen glauben, daß JESUS am Ende der Zeiten nur die Zeugen Jehovas retten wird, denn sie zählen zu den 144 000 Menschen (Off 14,1, ELB) mit denen JESUS einen Bund geschlossen habe und die vorher am jährlichen „Abendmahl“ teilgenommen hätten. In der „Schlacht von Harmagedon“ werde JAHWE alle ungehorsamen Regierungen vernichten, aber die Zeugen Jehovas retten. Die Erde selbst aber werde nie untergehen, sondern die Anbeter GOTTES würden überleben. Die Auferstehung fände in dieser Welt statt, die nach dem Sieg wieder ein Paradies sei. An eine Hölle, in welcher Sünder ewige Qualen leiden, glauben sie nicht, sondern gehen von der ewigen Nicht-Existenz von Sündern und schlechten Menschen aus.
Pfr. Winfried Pietrek
Buch: Katechismus der kath. Kirche (30 €, Standardwerk 1993).