Engländer und Iren verehren den hl. Patrick. Sein Name kommt vom lateinischen „patricius“, der „Adlige“.
Das Leben dieses Apostels Irlands beginnt schon in seiner Kindheit mit einem Abenteuer. Geboren um 385 in England, wächst er unter der Besatzungsmacht der Römer auf. Ein Teil der keltischen Inselbewohner hat bereits das Christentum angenommen. Die römischen Kaiser dulden sowohl die keltische Religion als auch das Christentum seit dem Toleranz-Edikt von 311 n. CHR.
Verschleppt und versklavt
Patrick ist nicht fromm, eher schlitzohrig und leichtlebig, kein guter Schüler, dafür aber in der Praxis ein guter Sportler im Wettkampf. Als die Iren plündernd durch England ziehen, wird Patrick von irischen Soldaten verschleppt und in Irland versklavt. Bei einem Druiden, einem keltischen Priester, muß er als Hirte dienen. Irland ist derzeit noch ganz heidnisch, aber eine Prophezeiung ist den Kelten bekannt: „Es wird ein Mann kommen mit kahlem Kopf und gebogenem Stab. Sein Mantel wird ein Loch für den Kopf haben. An seinem Tisch, der im Osten des Hauses steht, wird er uns Druiden Unheil singen, und all die Seinen werden antworten: Fiat, fiat, es geschehe, es geschehe!“ Sechs Jahre arbeitet Patrick in Irland als Sklave – Zeit, sich mit sich selbst und GOTT auseinanderzusetzen. CHRISTUS ist der Retter – der wahre GOTT – diese Entscheidung fällt in den schweren Jahren der Einsamkeit.
Gerettet durch Gottes Hilfe
Dann gelingt dem Jugendlichen die Flucht: „Und die Furcht GOTTES führte mich durch Gallien und Italien und zu den Inseln der Tyrrhenischen See“, also quer durch Europa. Er wird Mönch in Lérins und später in Auxerre, Frankreich, zum Priester geweiht. Sein Selbstbild: „Ich bin Patricius, ein Sünder, ohne Bildung“, aber er weiß: Er muß Irland bekehren und die Menschen für den Glauben an den auferstandenen CHRISTUS gewinnen.
Priester und Missionar in Irland
Begleiter auf seinen Missionsreisen sind ein Priester, ein Bischof, ein Rechtsgelehrter, eine Leibwache, ein Psalmist, ein Glöckner, ein Koch, ein Brauer, ein Mundschenk, zwei Diener, ein Wagenlenker, ein Ofenheizer. Die irischen Fürsten finden Gefallen an dem sonderbaren Zug, lassen sich für CHRISTUS gewinnen und helfen beim Kirchenbau. Feinde aber bleiben die Druiden – Attentatsversuche auf Patrick bleiben nicht aus. Aber seine Mission geht unaufhaltsam weiter! Um Kraft zu schöpfen, zieht er sich immer wieder zum Gebet in die Stille zurück. Die Fastenzeit verbringt er auf einem Berg – heute: Croagh Patrick: Im Jahr 444 erhebt Papst Leo den erfolgreichen Iren-Missionar zum Bischof der Iren. Es ist das Verdienst dieses Glaubensboten, ganz Irland für das Christentum gewonnen und kirchlich organisiert zu haben. Der hl. Patrick stirbt 461 in Nord-Irland südlich von Belfast. Sein Nachfolger gründet die ersten Klöster, in denen 3.000 Mönche singen und beten zur Verherrlichung GOTTES. Einer von ihnen wird aufbrechen und die Germanen in Deutschland CHRISTUS zuführen, der hl. Bonifatius.
Sr. M. Anja