Am 6. und 9. August 1945 werfen die Amerikaner Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki. Sie töten 100.000 Menschen sofort, an den Folgeschäden sterben bis Ende 1945 weitere 130.000 Menschen. Jede Atombombe verseucht die Menschen radioaktiv. Wer sind die Entdecker der radioaktiven Strahlung?
Marya Sklodowska Curie ist Physikerin und erhält als erste Frau der Weltgeschichte 1903 den Nobelpreis verliehen. Dies nicht nur einmal, sondern gleich zweimal. Sie ist Polin, lebt und arbeitet aber als Wissenschaftlerin in Frankreich. 1867 kommt sie in Warschau zur Welt, besucht das Gymnasium und legt das Abitur mit Bestnoten ab. Sie würde gern studieren, doch Frauen sind in Polen noch nicht an der Universität zugelassen. Reine Männer-Domäne seit mehr als tausend Jahren. So geht sie 1891 nach Paris, um an der berühmten französischen Universität Sorbonne um Aufnahme zu bitten. Hier bekommt sie als eine von 120 Frauen Einlaß zum Studium von Mathematik und Physik. Sie ändert ihren Namen und nennt sich von nun an Marie.
Erforschung der Radioaktivität
Schon vier Jahre später heiratet sie den Physiker Pierre Curie und untersucht seit 1897 mit ihm zusammen die Strahlung von Uranium-Salzen, welche Henri-Antoine Becquerel kürzlich entdeckt hat. Auch die natürliche Radioaktivität im Uran hat er an der Pariser Sobonne bemerkt. Heinrich Hertz hatte 1888 die Existenz elektromagnetischer Wellen nachgewiesen, und der Physiker Wilhelm Conrad Röntgen hatte 1895 die X-Strahlen (Röntgenstrahlen) an der Universität Würzburg entdeckt. Doch steckt die Forschung noch in den Kinderschuhen, als Marie und Pierre Curie an der Sorbonne ihre Arbeit aufnehmen. Weder Atomkerne sind bekannt noch das Wort „Radioaktivität“. Erst später wird dieser Begriff auf Anregung Marie Curies gebräuchlich für Uran und andere Stoffe, die Strahlung aussenden. Heute weiß die Wissenschaft: Röntgenstrahlen sind elektro-magnetische Wellen mit Quanten-Energien oberhalb von 100eV. Das Ehepaar Curie fragt sich nun: „Gibt es ähnliche Substanzen wie Uran, die ähnliche Strahlen aussenden?“ Sie finden tatsächlich eine ähnlich ausstrahlende Substanz: Pechblende, ein Salz. Jetzt ist die Frage: „Kann man die Strahlung absondern von der vorliegenden Materie?“ 1898 der Durchbruch: Pierre und Marie gelingt es, ein stark ausstrahlendes Element abzusondern. Sie nennen es Polonium. Bald darauf entdecken die beiden ein weiteres strahlendes Element: Radium, das „Strahlende“. Beides sind radioaktive Substanzen. 1903 dann der große Tag für das Forscher-Ehepaar: Zusammen mit Becquerel erhalten sie den Nobel-Preis für Physik.
Warnung vor Verstrahlung
Da die Curies bei ihren Forschungs-Arbeiten erkennen, daß Radium auch für medizinische Zwecke genutzt werden kann, erprobt Pierre Curie die Wirksamkeit der radioaktiven Strahlung in Selbstversuchen am eigenen Körper. Daher wird die Radium-Therapie heute auch Curie-Therapie genannt. Daß die radioaktiven Strahlungen Schäden am Körper hinterlassen, bleibt den Curies nicht verborgen.
Angriffe aus der Männerwelt
Aber Marie Curie hat auch Feinde: Insbesondere Teile der Männerwelt können die Erfolge und das Wesen der modernen Frau nicht dulden. „Sind nicht Frauen geschaffen, um dem Mann zu dienen, Kinder zu erziehen, in der Kirche zu beten und die Berufswelt dem Mann zu überlassen?!“ Von allen Anfeindungen aber läßt sich die Wissenschaftlerin nicht beirren. Auch nicht von ihren gesundheitlichen Problemen und einer Fehlgeburt 1903. Sondern sie forscht und lehrt unermüdlich weiter: Ihr Leben gilt der Wissenschaft. Sie hat in dieser Welt erreicht, wonach sich viele Menschen sehnen, doch was ist mit ihrer Seele? Wenn sie ihre Talente und Erfolge, als von dem guten GOTT geschenkt, angesehen und ihren Dank IHM zurückgeschenkt hat, dann ist sie auch vor GOTT groß.
Sr. Maria Anja Henkel
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