Wer nach GOTTES Geboten lebt, dem ist der Himmel offen. Was aber ist der Himmel?
„Entwichen ist Trauer und Weh und Seufzen“ (Is 51,11). Was kann es da Seligeres geben als ein solches Leben? Dort hat man keine Armut zu befürchten und keine Krankheit. Dort sieht man keine Beleidiger und keine Beleidigten, keine Erbitternden und keine Erbitterten, keine Grollenden und keine Neider. Dort glüht in keinem ungeordnete Begierde, keiner entbehrt des notwendigen Unterhaltes, keiner plagt sich um Amt und Macht. Denn der ganze Sturm der Leidenschaft in uns erlischt und verschwindet. Alles wird in Frieden und in Jubel und Freude sein, alles heiter und ruhig, alles Tag und Helligkeit und Licht, und zwar nicht nur ein solches wie unser jetziges , sondern eines, das um so viel heller ist, als dieses eine Lampe überstrahlt. Dort gibt es keine Nacht, keine Wolken-Zusammenballungen verdüstern dort den Lichtglanz, kein Sonnenbrand versengt den Leib; denn es gibt dort weder Nacht noch Abend, weder Frost noch Hitze, noch sonst einen Wechsel der Jahreszeiten. Dort gibt es kein Alter und nicht die Übel des Alters. Alles, was der Vergänglichkeit angehört, ist beseitigt; überall waltet die unvergängliche Glorie. Und was noch größer ist als all dies: Wir werden immerdar die Gemeinschaft mit CHRISTUS genießen, bei den heiligen Engeln und Erzengeln und himmlischen Mächten. Nirgends herrscht Zwist und Widerstreit, die Eintracht der Schar der Heiligen ist vollkommen, weil alle immerdar gleichen Willens sind.
Hl. Johannes Chrysostomus, Kirchenlehrer (†407)
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