Falscher Gewissens-Begriff
Sehr geehrter Herr Blume,
seit 2017 hat ein Leser unserer Zeitung versucht, von der CSU zu erfahren, wie es sich verträgt, daß ein CSU-Schatzmeister ein Ärztehaus in München betreibt, in dem Abtreibungen vorgenommen werden. Zuerst blieb die Anfrage unbeantwortet, dann übergab er ein Schreiben persönlich, dann mahnte er, danach war sein Schreiben nicht auffindbar, dann kam eine Rechnung wegen des Mitglieds-Beitrags, schließlich (2019) Ihre Antwort (während Schatzmeister Hammer sein Ärztehaus schon verkauft hat):
„Als Christlich-Soziale Union stehen wir für das christliche Menschenbild und bekennen uns zum Lebensschutz. Unser Grundsatzprogramm ist eindeutig … In wieweit ein Mitglied sich die darin formulierten Werte auch für sein privates Handeln außerhalb der Partei zu eigen macht, ist allein dessen Gewissensentscheidung. Es steht uns als Partei nicht zu, darüber parteirechtlich oder moralisch zu urteilen …“.
Wenn eine C-Partei Jahre braucht, um blutigem Geschäft von Führungs-Personen ein Ende zu setzen, zeigt das: Beliebige Gewissen unterm C sind pure Heuchelei.
Die besorgte KURIER-Redaktion
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