45 AT- und 27 NT-Bücher zählt die Heilige Schrift. Das Gesamt nennen wir Bibel – von biblos, das Buch. Diese Sammlung von religiösen Schriften – zuerst durch Propheten verkündet, dann vom Sohn GOTTES selbst – bezeugen CHRISTI Ankunft und Wiederkunft am Ende der Zeiten: „Der Mensch lebt nicht von Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus GOTTES Mund kommt“ (Mt 4,4).
Es ist das am besten beglaubigte Buch der Welt-Literatur. Zahlreiche Zitate finden sich in anderen Schriften und auf Denkmälern. Schon im AT hatten die Abschreibenden große Ehrfurcht vor GOTTES Wort. Manche schrieben sogar die Zahl der Buchstaben einer Zeile an den Rand.
Jeder Bibelschreiber zeigt seinen Wortschatz auch durch seinen Beruf, z.B. Matthäus als ehemaliger Zöllner kennt das Geldwesen, Petrus als Fischer diktiert das Markus-Evangelium, den Arzt Lukas interessieren Heilungen, und der Lieblingsjünger Johannes sieht alles im Licht göttlicher Liebe. Die 4 Lebensberichte über JESUS – Evangelium heißt ‘gute Botschaft’ – ergänzen einander, lassen aber auch Schwierigkeiten offen. Fälscher wären anders zu Werke gegangen, hätten gewaltsam harmonisiert.
Die „Unterschrift“ JESU
Das Angebot geht allein von GOTT aus, ist aber von jedem Einzelnen persönlich anzunehmen. Maßstab dafür, griechisch: Kanon, ist das Verzeichnis der Heiligen Schriften, das erstmals vollständig 393 im nordafrikanischen Hippo genannt und von der Kirche bestätigt wird. GOTT handelt an Seinem Volk und an der ganzen Menschheit. Weil Seine Wahrheit und Seine Liebe dadurch offengelegt werden, nennen wir diesen Vorgang Offenbarung, wobei GOTT selbst mit der Vernunft aus der Schöpfung erkannt werden kann (Röm 1,20).
Was ist Inspiration?
Aufgezeichnet ist die Bibel unter Leitung des HEILIGEN GEISTES. Die Autoren sind inspiriert, ihnen ist die Wahrheit eingehaucht, die sie in der Denk- und Sprechweise der jeweiligen Zeit und Kultur wiedergeben, je nach ihrem Sprachschatz. Alle heiligen Worte bilden eine Einheit untereinander und mit dem GOTTES-Volk der weltweiten Kirche. CHRISTUS selbst ist „Wort GOTTES“ genannt (Joh 1,1). Auf dem wörtlichen Sinn der Bibel gründet der geistige. Alles zielt auf JESUS hin.
Kirchenlehrerin mit 23
Die kleine Theresia (1873 – 1897) schreibt: „Ich entdecke in der Heiligen Schrift stets neue Einsichten“. Das führt die Karmelitin und Kirchenlehrerin dazu, den „kleinen Weg“ zu gehen, selbst die geringsten Pflichten vollkommen zu erfüllen. „Vor allem das Evangelium spricht mich während meines inneren Gebetes an. In ihm finde ich alles, was meine arme Seele rettet.“
Das NT ist im AT verhüllt, das AT im NT enthüllt. „Unkenntnis der Schriften ist Unkenntnis CHRISTI“, sagt der Bibel-Übersetzer Hieronymus (420 n.CHR.).
Sind Katholiken bibel-arm?
Nur jeder 2. Katholik in Deutschland besitzt heute eine Bibel. Zur Zeit von Martin Luther, dem seine Kanzlei-Sprache und die Druck-Maschine halfen, kostete eine handgeschriebene Bibel noch einen kleinen Bauernhof. Dennoch existieren vor und nach Luther eine Reihe deutschsprachiger Bibel-Übersetzungen. 1962 beginnen die deutschen Bischöfe mit einer Einheits-Übersetzung ins Deutsche, auch damit sich wichtige Aussagen deutlicher einprägen.
1965 schlossen sich andere deutschsprachige Bischöfe an, 1967 auch die Protestanten. 1972/74 wurden die Endfassungen gedruckt. Sogar die Gesellschaft für deutsche Sprache wirkte mit. 1978 erschien die 1. Endfassung auch für Schule und GOTTES-Dienst. Leider blieben die allermeisten protestantischen Gemeinden bei der revidierten Luther-Übersetzung. Da auf Erden nichts vollendet ist, wird es immer neue Bibel-Übersetzungen geben. Pfr. Winfried Pietrek
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