Bedrohte Kultur wird öffentlich beklagt. „Erinnerungs-Kultur“ reicht aber meist nur bis 1933 zurück.
Doch bedrohte christliche Kultur zu verteidigen, ist zuerst Sache der Christen selbst. Die Wurzeln Europas reichen bis in den Abendmahlssaal: „Tut das zu Meinem Gedächtnis!“ (Lk 22,19). Christen haben also Grund, selbstbewußter auf diese Wurzeln zu verweisen. Was wäre Europa ohne Kathedralen und Bach-Musik? Ohne Dante und Thomas von Aquin? Und ohne die christlichen Martyrer, um nur einige Wegweiser hin zu CHRISTUS zu nennen. Die Werte der Kultur ruhen auf dem Fundament des Kultes, der GOTTES-Verehrung, der Zehn Gebote, des „Gesamt-Kunstwerkes“ Meßopfer. Letzteres kennen, leben und lieben selbst viele Christen nicht tief genug, so daß kulturelle Sumpfblüten hochkommen.
„Kein Gedicht hat je einen Panzer gestoppt“, behauptet ein Moderner. Ich halte dagegen: Doch! Bei Lepanto (1571) stoppte der Rosenkranz den Islam, ebenso vor Wien (1683). Nicht ein einzelnes Gebet oder Gedicht ist kampf-entscheidend, sondern der beharrliche gemeinsame Flehruf zu GOTT, die Treue eines Volkes zu CHRISTUS, zur Bibel, zur Tradition der Liturgie. Ohne die Sprachkraft der Psalmen und ohne den Sabbat hätte das verstreute alte Israel nicht wieder zusammengefunden, hätte nicht überlebt. Noch stärker kann die Tradition des gefeierten CHRISTUS-Glaubens, die Erneuerung der Sonntags-Kultur, Europa wieder aufrichten.
Michael Feodor