Befragungen über den Zölibat sind heutzutage Mode. Doch die Mehrheit der Antwortenden, die ihre Sexualität „ausleben“ will, ist befangen von ihrer weltlichen Lebensweise.
JESUS sagt zum Zölibat: „Wer es fassen kann, der fasse es! Es gibt Ehelose um des Himmelreiches willen“ (Mt 19,12). Um diese „Ehe mit GOTT“ zu stützen, hat JESUS weitere Ratschläge gegeben: Bescheidene Lebensführung – Empfang der göttlichen Geheimnisse, zu denen auch das Bußsakrament gehört – „Betet ohne Unterlaß!“ (1 Thes 5,17) – „Wer unter euch der Erste sein will, sei der Diener aller!“ (Mk 9,35).
Solche Worte verstehen diejenigen kaum, die zuerst für ihr verweltlichtes Leben Bestätigung suchen. Sogar Getaufte machen sich oft selbst zum Maßstab dessen, was die Gnade GOTTES in einem Menschen vermag. Einzig die katholische Weltkirche („Wer euch hört, hört MICH“, LK 10,16) kennt die ungeteilte Liebe des Zölibats. Einzelne „satt“ gewordene Länder spiegeln nicht die weltweit verfolgte Christenheit wider.
Auch verunglückte Priester sind kein Argument gegen die Ratschläge JESU. Ebensowenig ist die Ehe wegen der 200.000 jährlichen Scheidungen in Deutschland abzuschaffen. In jeder Lebensform gibt es „Schiffbrüchige“.
Der Zölibat ist nicht zuerst charakterliche Leistung, sondern Gnade GOTTES. Die Existenz unverheirateter Priester, Ordensfrauen, Wissenschaftler und anderer allein Lebender macht darauf aufmerksam, daß irdische „Erfüllung“ nur vorübergehend ist. Der Christ erwartet sein Erfülltsein in GOTT.
Auch Eheleute kennen Enthaltsamkeit aus Liebe. Wie viele tapfere Ehepartner sind z. B. ihrem querschnittsgelähmten Angetrauten treu geblieben! Wie viele haben einen in eine Sucht abgerutschten Ehepartner oder einen Treulosen nicht verlassen. Und einzelne Verborgene leben – gegen alles Kopfschütteln der Welt – in einer Ehe unter Verzicht – um des Himmelreiches willen.
Pfr. W. Pietrek