Manche Kinder sind rücksichtslos und wollen nur das tun, wozu sie Lust haben. Immer weniger Kinder sind von sich aus zufrieden und liebenswürdig. Woher kommt das?
Kinder brauchen Zeit, Zuwendung und Liebe. Heute kommt dies aufgrund von oft zwei berufstätigen Eltern oder den vielen Allein-Erziehenden oft zu kurz. Kinder sind „zweitrangig“.
Das merken sie unbewußt. „Wenn keiner für mich sorgt, dann muß ICH für MICH selbst sorgen“, so der angeborene Überlebens-Trieb des Kindes.
Folge: Es nimmt sich, was es kann, und schießt dabei oft über seine Grenzen hinaus. Fernsehen und Smartphone als „Ersatz-Eltern“ bestärken die Kleinen in ihrem Lust-Verhalten.
Eltern sind wichtig
Der bekannte Jugend-Psychiater Michael Winterhoff, der viele dieser verhaltens-gestörten Kinder wieder ins Lot zu bringen versucht, setzt sich für eine Smartphone-Nutzung erst für 14jährige ein. Auch sollten Eltern mehr Ruhe ausstrahlen, weil sie ihre Kinder sonst negativ prägen. Kinder müssen Liebe, Güte, Zuwendung erleben – sonst können sie sie nicht nachahmen. „Kinder müssen angeleitet und geführt werden“, betont M. Winterhoff. Entscheidungen dürfen nicht den Kleinen allein überlassen werden, sondern Eltern müssen wegweisend vorangehen. Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, sondern liebesbedürftige Wesen, die voller Vertrauen auf die Eltern schauen, um mit diesen gemeinsam durchs Leben zu gehen.
Schlüssel: Gewissens-Bildung
Um aus der Kleinkind-Stufe herauszufinden, brauchen Kinder feste Beziehungen zu Menschen. Nur so können sie später anderen und sich selbst Halt geben. Hierfür ist eine klare Gewissens-Bildung nötig, damit das Kind allmählich selbständig lernt, das Gute zu wählen und das Schlechte zu verwerfen. Wichtig daher das Vorleben der 10 Gebote (2 Mos. 20) durch die Eltern: GOTT ehren durch Liebe, Güte, Mäßigkeit, Bescheidenheit, Wahrhaftigkeit, Freundlichkeit und Frömmigkeit. Schießt das Kind über diese Grenzen hinaus, bedarf es eines klaren NEIN der Eltern. Das prägt sich ein, und das Kind kann sich später selbst erziehen und Neinsagen zu Schädlichem. Übermäßiger Smartphone-Gebrauch z.B. kann schon 10jährige porno-süchtig machen: erst aus Neugierde, dann aus Gewohnheit und schließlich aus Gefallen. Konsequenz: Zunehmende Perversionen des Geschlechts-Lebens und Zunahme von Ehescheidungen der neuen Generation. Die fast 200.000 jährlichen Ehescheidungen in Deutschland kommen nicht von ungefähr. Unrechts-Bewußsein ist durch schwache Erzieher in der prägenden Kindheit verlorengegangen.
Plädoyer für die Kindheit
Kinder brauchen wieder eine Kindheit: Einen Raum, in dem sie das Gute kennenlernen und einüben. Vertrauen aufbauen, Liebe und Zeit durch die Eltern empfangen. Die Hektik der Eltern hinterläßt ihre Spuren in der Unruhe der Kinder. Kinder brauchen Eltern, die ihnen zuhören, ihnen vorlesen, mit ihnen Zeit verbringen. Letztendlich auf GOTT hinführen. Sonst bleibt die Seele der Kinder auf der Strecke. Doch die Seele ist das kostbarste Gut des Menschen. JESUS warnt uns: „Was hilft es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber Schaden nimmt an seiner Seele?“ (Mk. 8,36)
Sr. M. Anja